Zentrumsentwicklung in Sankt Augustin Mehr Platz für die Sankt Augustiner Verwaltung

Sankt Augustin · Laut Planungkönnen die Verwaltungsmitarbeiter im Frühjahr 2018 ihre Büroräume beziehen. Die verteilen sich auf vier Geschosse plus Staffelgeschoss.

 Es freuen sich auf das technische Rathaus (von links): Klaus Schumacher, Heike und Frank Muders, Mirco Schultis und Rainer Gleß.

Es freuen sich auf das technische Rathaus (von links): Klaus Schumacher, Heike und Frank Muders, Mirco Schultis und Rainer Gleß.

Foto: Monika Zierden

„Dafür haben wir keine Zeit“, war die ursprüngliche Antwort der Bauleitung mit Blick auf ein Richtfest für das neue technische Rathaus. Dennoch: Feiern wollten die Bauherren schon, und so machten es Frank Muders und Mirco Schultis dann doch möglich und luden zum Umtrunk in den Rohbau an der Rathausallee ein. „Das Interesse an diesem Gebäude ist groß“, nannte Muders den hauptsächlichen Grund. „Es gibt kaum eine Stadt, in der sich das Gesicht so gravierend ändert.“

Besonderen Respekt brachten ihm dann alle Gäste, allen voran der Technische Beigeordnete der Stadt, Rainer Gleß, entgegen: „Es war eine sehr mutige Entscheidung, die sich rentiert hat.“ Denn Investor Muders hatte 2013 das ehemalige Postgebäude gewissermaßen „auf Vorrat“ erworben. Die „glückliche Fügung“ – die Stadt bekommt ein neues Verwaltungsgebäude und der Investor einen zuverlässigen Mieter – beruhe auf Gegenseitigkeit.

Aufgrund der massiven und stabilen Bauweise des zweigeschossigen Gebäudes konnte ein Großteil für den Neubau weiterverwendet werden. Erst Anfang der 1990er Jahre errichtet, wurde es als Postverteilzentrum genutzt. Im Jahr 2015 endete die Ära der Post. Schon damals wurden Pläne für das neue Verwaltungsgebäude entwickelt. Wegen des kurzfristigen Unterbringungsbedarfs für Flüchtlinge verschob sich allerdings der Beginn der Umbaumaßnahmen. Das Gebäude wurde vorübergehend zur Flüchtlings-Unterkunft. Baubeginn war schließlich im Sommer 2017.

150 Mitarbeiter auf 6000 Quadratmeter

Wenn laut Planung im Frühjahr 2018 die Verwaltungsmitarbeiter ihre Büroräume beziehen können, verteilen sie sich auf vier Geschosse plus Staffelgeschoss, auch wenn Bürgermeister Klaus Schumacher zugeben musste: „Ich hätte als Stadt lieber selbst gekauft und gebaut.“ Doch der finanziell klammen Stadt fehlte das Geld dafür. Nun mietet die Stadtverwaltung das neue Gebäude und wird zukünftig nach Auskunft der Bauherren reduzierte Bewirtschaftungskosten haben, da das Technische Rathaus mittels energetischer Maßnahmen den gesetzlich geforderten Standard gemäß Energieeinsparverordnung erheblich übererfüllt.

Gut ein Drittel der Verwaltung wird künftig im Technischen Rathaus zusammengezogen. Rund 150 Mitarbeiter werden auf einer Bruttogeschossfläche von 6000 Quadratmetern ihre Arbeitsplätze einrichten. Zu finden sind dort dann alle technischen Organisationseinheiten mit dem Gebäudemanagement, dem Fachbereich Tiefbau und dem Büro für Natur- und Umweltschutz. Entsprechend kann dann der Bürgerservice aus dem Ärztehaus in das Rathaus am Karl-Gatzweiler-Platz umziehen. „Angesichts der Personalentwicklung und des Büroraumbedarfs wissen wir heute, dass wir in der Planungsphase nichts schöngerechnet haben“, sagte Bürgermeister Klaus Schumacher.

Mehr Zentralität und mehr Urbanität kommen laut Gleß beim neuen Technischen Rathaus zum Vorschein. „Die Rathausallee wird zukünftig ein ganz anderes Gesicht haben“, so der technische Beigeordnete. In Steinwurfweite seien alle wichtigen Einrichtungen zu finden: Kloster und Kinderklinik, die zukünftige Seniorenresidenz, Rathaus und die neue Huma-Shoppingmall. Damit die Bürger bald über die „kurzen Wege“ ihre Erledigungen machen können, hoffen die Bauherren nur noch auf einen kurzen und nicht allzu kalten Winter, um den Zeitplan einhalten zu können.

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