Kompromiss zur Umgestaltung Mehr Platz für Stände am Jugendzentrum Mülldorf

Sankt Augustin · Die erste Planung für die neuen Außenanlagen des Jugendzentrums in Mülldorf stieß vor zwei Monaten auf wenig Gegenliebe. Zu eng und zu wenig Platz für Feste lautete die Kritik. Die Stadt entwickelte nun einen Kompromiss zur Gestaltung des Außengeländes.

Zu eng und zu wenig Platz für Feste: Die erste Planung für die neuen Außenanlagen des Jugendzentrums in Mülldorf stieß vor zwei Monaten auf wenig Gegenliebe. Nun hat die Stadt Sankt Augustin in Absprache mit Ortsvorsteher Heinz-Peter Schumacher einen Kompromiss erarbeitet. Damit soll zwischen Mehrzweckhalle und Jugendzentrum eine größere Fläche für das Vereinsleben zur Verfügung stehen.

Wie berichtet, gab es in der Septembersitzung des Zentrumsausschusses Kritik an den Plänen für das Außengelände, das im Zuge der Sanierung des Jugendzentrums ebenfalls umgebaut wird. Die Planung sah etwa einen zehn mal zehn Meter großen eingezäunten Spielbereich für die Kindertagesstätte Casa Lu vor, der direkt an den Altbau angrenzen soll, sowie Spielgeräte für Jugendliche vor.

Besonders Schumacher machte seinem Ärger über die Innenhofplanung Luft. Er befürchtete, dass zwischen Spielfläche, Brandschutztreppe und den bestehenden Zierkirschbäumen kein Platz mehr für Stände und Zelte bliebe und Feste deshalb kaum noch möglich seien. Die Fraktionen waren ähnlicher Meinung. Und so nahm die Verwaltung den Auftrag mit, Alternativen zu prüfen – etwa, ob die vier Bäume gefällt werden könnten oder das Kita-Außengelände verzichtbar sei.

Ortsvorsteher mit Kompromiss zufrieden

Der Kompromiss sieht nun folgendermaßen aus: Der Spielbereich der Kita verändert seine Form und rückt etwas von der Mehrzweckhalle weg. Von den vier Bäumen sollen zwei gefällt werden, die Spindeltreppe wird Richtung Kitagelände verschoben. Dadurch bleibt eine größere multifunktionale Fläche für die ortsansässigen Vereine erhalten. Darüber hinaus errichtet die Stadt zwei Anschlussstationen für Wasser und Strom im Innenhof. „Die Fläche, die dann für Feste zur Verfügung steht, ist in etwa die gleiche wie heute“, sagt der Erste Beigeordnete Rainer Gleß zu der Lösung, die dem Zentrumsausschuss am Dienstagabend zur Kenntnis gegeben wird.

Diese Variante war am 4. Oktober bei einem Ortstermin mit Verwaltungsvertretern und Schumacher entwickelt worden. „Wenn eines sehr ausgeprägt war bei diesem Projekt, dann ist es die Kommunikation“, sagt Gleß weiter. Die vergangene Sitzung sei aus seiner Sicht etwas zu dramatisch gewesen, weil es auch vorher schon Gespräche mit Schumacher gegeben habe. „Wir wollen es konsensual machen“, sagt Gleß. So wie sich die Planung jetzt darstelle, „so kann es funktionieren.“

Auch für den Ortsvorsteher, der den Neubau insgesamt als „genial“ bezeichnet, ist der Kompromiss „als Plan B absolut okay“. Damit seien Martinsfest und Parkfest möglich, sagt Schumacher. Noch besser hätte ihm allerdings gefallen, den kompletten Innenhof mit Toren abzusichern und dafür auf die eingezäunte Kita-Spielfläche zu verzichten.

Ein Vorschlag, den Claudia Feld-Wielpütz im September eingebracht hatte. Doch das ist laut Stadt weiterhin nicht möglich, denn das Landesjugendamt erteile die Betriebserlaubnis für die Kita nur mit eigenem Außengelände. „Die Einsehbarkeit ist dann besser gegeben“, erläutert Alexander Weiser, Fachbereichsleiter Gebäudemanagement. Die Erzieher könnten sonst nicht sehen, was die Kinder hinter den Gebäuden machen.

Dreigeschossiger Neubau

Die Genehmigung der Kita ist ein wichtiger Faktor für das Gesamtprojekt. Ziel ist, aus dem bestehenden Jugendzentrum ein Zentrum für Kinder, Jugendliche, Familien und Kultur zu machen – als übergreifendes Angebot für Jung und Alt. Nutzer bleiben weiterhin der Deutsche Kinderschutzbund mit seiner Geschäfts- und Beratungsstelle und der Kita Casa Lu sowie das Jugendzentrum und die Volkshochschule.

Dafür wird der Altbau energetisch saniert, der Anbau aus den 1960er Jahren abgerissen und durch einen dreigeschossigen Neubau ersetzt. Kostenpunkt: rund sieben Millionen Euro. Über das integrierte Handlungskonzept erhält die Stadt einen Landeszuschuss von rund 4,4 Millionen Euro. Doch die Förderung ist laut Gleß nur aufgrund dieser multifunktionalen Ausrichtung gegeben. „Und ohne Förderung hätten wir uns von dem Jugendzentrum in der geplanten Form verabschieden müssen.“

Der Zentrumsausschuss tagt am Dienstag, 7. November, 18 Uhr, im kleinen Ratssaal des Sankt Augustiner Rathauses. Weitere Themen sind Ideen zur Umgestaltung des Karl-Gatzweiler-Platzes sowie Pläne für das Areal zwischen Nachbarschaftshilfe und Südstraße in Mülldorf.

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