Unfall auf der A560 Lastwagen stürzt in die Böschung

Sankt Augustin · Ein LKW aus den Niederlanden ist am Donnerstagnachmittag auf der A560 bei Sankt Augustin in der Kurve zur A59 aus der Fahrbahn geflogen und in die Böschung gekippt. Offenbar war der LKW überladen.

Rund acht Stunden dauerte am Donnerstag die Bergung eines umgestürzten Lastwagens am Autobahndreieck Sankt Augustin-West. Am Nachmittag hatte dort der 58-Jahre alte Fahrer in der Kurve der A560 zur A59 nach Bonn die Kontrolle über das Fahrzeug verloren. Während der Mann in einem Krankenhaus behandelt wurde, stellten die Einsatzkräfte vor Ort eine mögliche Überladung fest.

"Es gibt Hinweise darauf, dass der Lastwagen mehr geladen hatte, als erlaubt", teilte am Freitag ein Sprecher der Kölner Polizei telefonisch mit. Genaue Zahlen wollte er nicht nennen. Doch habe eine Waage, die die Einsatzkräfte bei den Bergungsarbeiten einsetzten, einen Wert deutlich oberhalb der in den Ladungspapieren vermerkten 21 Tonnen Granulat angezeigt. "Es handelt sich dabei allerdings nicht um eine geeichte Waage", sagte der Sprecher. Unbestätigten Aussagen zufolge soll die Ladung fast das Doppelte betragen haben.

Der 58-jährige Fahrer war laut Polizei wohl zu schnell unterwegs gewesen und daraufhin mit dem Schlepper in der Autobahnkurve immer weiter nach außen gerutscht. Um 15.08 Uhr durchbrach der Laster schließlich die Schutzplanke und kippte nach rechts in die Böschung, wo Bäume ein Abrutschen verhinderten. "Das hätte auch deutlich schlimmer ausgehen können", sagte eine Beamtin der Autobahnpolizei am Einsatzort. So konnte sich der 58-Jährige selbst aus dem Cockpit befreien, indem er mit einem Hammer die Frontscheibe einschlug und nach draußen kletterte.

"Nach unserer Einschätzung wird er wohl zumindest eine Nacht im Krankenhaus verbringen müssen", sagte die Polizeibeamtin. Damit gilt er offiziell als schwer verletzt. Noch vor Ort und auch später im Krankenhaus habe der Mann jedoch Fragen zum Unfall beantwortet, sagte am Freitag der Polizeisprecher. Lebensgefahr bestand definitiv nicht.

Mitarbeiter eines Fachunternehmens waren bis um Mitternacht damit beschäftigt, das Granulat umzuladen und den Laster anschließend mithilfe eines Krans aufzurichten. Zuvor waren Einsatzkräfte der Feuerwehr Sankt Augustin ausgerückt, um ausgetretenen Diesel zu sichern. Rund 150 Liter pumpten sie laut ihres Pressesprechers Sascha Lienesch ab. Noch einmal vier Stunden dauerte es laut Polizei, bis Mitarbeiter von Straßen.NRW die bei dem Unfall beschädigte Schutzplanke auf einer Länge von 400 Meter ersetzt hatten. Die A560 war während dieser Zeit zumeist einspurig befahrbar. Kurzzeitig war jedoch eine Vollsperrung erforderlich.

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