Alte Heerstraße in Sankt Augustin Kreisel wird drei Monate früher als geplant fertig

Sankt Augustin · 15 Jahre lang kämpften Anwohner, Politiker und die Stadtverwaltung für den Bau eines Kreisverkehrs an der Alten Heerstraße. Am Mittwoch wurde dieser feierlich eingeweiht.

 Alte Heerstraße/Einmündung Großenbuschstraße: Der Kreisverkehr Nummer 18 in Sankt Augustin ist fertig.

Alte Heerstraße/Einmündung Großenbuschstraße: Der Kreisverkehr Nummer 18 in Sankt Augustin ist fertig.

Foto: Thomas Heinemann

Ein großer Pavillon mit Getränken und Häppchen, mehr als 50 geladene Gäste und beste Stimmung - an der Einmündung der Großenbuschstraße zur Alten Heerstraße wurde am Mittwoch gefeiert. 15 Jahre lang hatten Anwohner, Politiker und Stadtverwaltung dafür gekämpft, die unübersichtliche und gefährliche Einmündung mit einem Kreisverkehr zu entschärfen. Jetzt wurde der gewünschte und nunmehr 18. Kreisel im Stadtgebiet eingeweiht - sogar drei Monate früher als geplant.

Mit dem Neubau wurde aus dem gefährlichen Knotenpunkt, den täglich rund 12.000 Fahrzeuge passieren, eine runde Sache: Der breite Straßenquerschnitt und die zügige Geschwindigkeit an der ehemaligen Zufahrt zur Großenbuschstraße hatte Autofahrern ein Einbiegen auch bei „sportiver Fahrweise“ ermöglicht und oft ein riskantes Einfädeln auf die Alte Heerstraße provoziert.

Täglich 1200 Radfahrer

Für Radfahrer und Fußgänger war die Situation nicht ungefährlich, erinnerte der Technische Beigeordnete Rainer Gleß: „Unser Wunsch war es daher immer, einen Kreisverkehr zu bauen. Doch wurde uns immer gesagt, dass sich das nicht rechne und nicht finanziert werde.“ Mit der Alternative einer Ampelanlage für die T-Kreuzung gaben sich Politik und Verwaltung nicht zufrieden und bohrten nach. Weil die Einmündung auch von täglich rund 1200 Radfahrern passiert werde und Teil des neuen Radwegekonzepts sei, habe man die Planung auf einen 700 Meter langen Lückenschluss auf den Hauptrouten des Radwegenetzes erweitert.

Ein Konzept, dass die Bezirksregierung in Köln überzeugte. Zwischen Großenbuschstraße und Tannenweg wird der Fuß- und Radweg auf beiden Fahrbahnseiten auf drei Meter ausgebaut. Das erste Teilstück zwischen Großenbusch- und Waldstraße ist nun drei Monate früher als geplant fertiggestellt. Dafür erntete die Strabag AG Dank und Anerkennung auch seitens der Bürger.

Kanalanschlüsse, Straßenbelag, Bushaltestellen und die Straßenbeleuchtung wurden im Zuge der Großbaustelle durch die Stadt und die Wasserversorgungsgesellschaft saniert. Derweil laufen zwischen Waldstraße und der Niederberg-Kaserne der Bundeswehr die Arbeiten auf Hochtouren. Ende März soll dann die letzte Radwegelücke zwischen der Kaserne und dem Tannenweg umgebaut werden.

Anwohner sind begeistert

Schon jetzt begeistern der Kreisverkehr und die neuen Wege die Anwohner, wie bei der Eröffnung unisono zu hören war. Marc Knülle, Vorsitzender des Umwelt-, Planungs- und Verkehrsausschuss sowie privat engagierter Bergfest-Organisator im Wohngebiet der Großenbuschstraße kann das bestätigen: „Die Rückmeldungen aus der Bevölkerung sind ausschließlich positiv. Viele Autofahrer haben selbst früher die Erfahrung gemacht, dass es öfters mal knapp wurde mit den Radfahrern. Jetzt fühlen sich Radfahrer und Autofahrer sicherer.“

Dank des Kreisels habe das Wohngebiet nun auch eine hochwertige und erkennbare Zufahrt, ein neues Entree, ergänzte Gleß. „Das ist eine Aufwertung auch für die sechs Geschäfte auf dem Berg. Vielleicht werden wir den Kreisverkehr auch mit entsprechenden Hinweisschildern versehen.“

Gleß und Knülle signalisierten, Sponsoren für eine hochwertige Grüngestaltung des Kreisverkehrs ansprechen zu wollen. Insgesamt wurden und werden an der Alten Heerstraße derzeit rund zwei Millionen Euro investiert. Von den zuwendungsfähigen Kosten der Gesamtbaumaßnahme übernimmt die Bezirksregierung 60 Prozent.

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