Bürgermeister von Sankt Augustin Klaus Schumacher tritt bei Wahl nicht wieder an

Sankt Augustin · Sankt Augustins Bürgermeister Klaus Schumacher verzichtet auf eine erneute Kandidatur bei der Kommunalwahl im kommenden Jahr. Seit 1999 hat er das Amt inne.

 Klaus Schumacher verzichtet 2020 auf eine erneute Bürgermeisterkandidatur.

Klaus Schumacher verzichtet 2020 auf eine erneute Bürgermeisterkandidatur.

Foto: Hannah Schmitt

Bei der Kommunalwahl 2020 wird Sankt Augustin Neuland betreten. Erstmals seit der hauptamtliche Bürgermeister in der Stadt direkt gewählt wird, tritt kein Amtsinhaber an. Denn Verwaltungschef Klaus Schumacher verzichtet im kommenden Jahr auf eine erneute Kandidatur. Das teilte der 62-Jährige am Mittwoch mit, nachdem der CDU-Mann am Dienstagabend seinen Partei- und Fraktionsvorstand informiert hatte. Die Mitarbeiter der Stadtverwaltung erfuhren am Mittwochnachmittag von seiner Entscheidung.

"Die ist letztendlich um Weihnachten gefallen", sagte Schumacher. Verfestigt habe sie sich nach Karneval, als er mit seiner Frau ein paar Tage weggefahren sei. "Es ist für mich und meine Frau der richtige Weg." Leicht gefallen sei ihm die Entscheidung aber nicht, sie sei das Ergebnis langer Überlegungen. So verwies Schumacher etwa auf sein Alter. "Zu Beginn der nächsten Legislaturperiode wäre ich dann schon fast 64 Jahre alt." Aber auch der Umgang im Rat in den vergangenen Jahren sei in die Abwägung eingeflossen.

Seit 1999 hat Schumacher das Bürgermeisteramt inne. Damals setzte er sich überraschend gegen die SPD-Amtsinhaberin Anke Riefers durch. 2004, 2009 und 2014 wurde er jeweils im ersten Wahlgang wiedergewählt. 2014 verlor jedoch die CDU-FDP-Koalition ihre Mehrheit, seither können die Christdemokraten im Rat von den anderen Fraktionen überstimmt werden.

"Ich habe diese Aufgabe gerne wahrgenommen, es war eine Erfüllung für mich, auch wenn es Höhen und Tiefen gegeben hat", sagt Schumacher. Gerne erinnert er sich an die Einweihung des Standorts Sankt Augustin der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg, an die Einrichtung der Gesamtschule oder auch den Abriss des Tacke-Areals zurück. Der Huma-Neubau gehöre ebenso zu den Höhepunkten, obwohl es kein einfacher Werdegang gewesen sei. "Bis dahin, dass Hurler abbrechen wollte und ich sogar nach München geflogen bin, um das umzudrehen."

Außerdem nennt er die Begegnung mit den Menschen, "die mich gestützt haben in schwierigen Zeiten", so der Bürgermeister. "Auch bei politischen Großwetterlagen wie beim Schützenweg, wo mir sogar Veruntreuung vorgeworfen wurde." 2016 war Schumacher beim Bau der Flüchtlingsunterkunft am Schützenweg politisch heftig in die Kritik geraten, bei der es Baumängel und Fehler bei der Vergabe gegeben hatte. Das Rechnungsprüfungsamt hatte Versäumnisse der Verwaltungsspitze moniert. Ein Gutachten kam jedoch zu dem Schluss, dass der Bürgermeister keine Rechtsverstöße begangen habe.

Bis zur Kommunalwahl möchte er noch einige Themen umsetzen. So hofft er, bei der Problematik der fehlenden Kita-Plätze voranzukommen. "Das Hauptproblem sind die fehlenden Grundstücke", sagt Schumacher. Nach der Wahl kann er dann seinen Hobbys, dem Motorradfahren und der Kunst, mehr Zeit widmen. Klaus Schumacher: "Und es gibt bestimmt noch weitere Aufgaben, die mir die Zeit vertreiben."

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