Steyler Missionare Katholische Sankt Augustiner Buchhandlung ist letzte ihrer Art

Sankt Augustin · Von der Grußkarte bis zum Kreuz, von der Christophorusplakette bis zum aktuellen Roman: Im katholischen Buchladen in Sankt Augustin gibt es ein großes Sortiment.

Der Weiße Sonntag rückt näher und damit auch der Brauch in katholischen Familien, zur Kommunion Geschenke mit christlichem Bezug zu machen. Doch ob Grußkarten, Schmuckkreuze, Kerzen oder Literatur: Seit einschlägige Fachgeschäfte in der Region geschlossen haben, wird es in der Region immer schwieriger, solche Dinge zu kaufen.

Doch es gibt noch die Steyler Buchhandlung an der Arnold-Janssen-Straße in Sankt Augustin: Sie sei „die letzte große katholische Buchhandlung im Raum Köln-Bonn“, stellt denn auch deren Leiter Jann Karin fest.

Viele Kunden kommen von weit her

Seit zum Jahreswechsel Kerzen Vollmar das Ladenlokal in Beuel schloss und im vergangenen Jahr in Köln die Köselsche Buchhandlung dicht machte, blieben in weitem Umkreis noch Maria Laach oder der Altenberger Dom, wenn es um den Kauf sogenannter Devotionalien ging. „Das hat in der letzten Zeit dazu geführt, dass die Kundschaft bei uns gewachsen ist und viele Kunden auch von weiter herkommen“, sagt er. Aber auch viele Kunden anderer Konfessionen kauften in Sankt Augustin. Denn das kleine Fachgeschäft bietet christliche und profane Literatur, einschließlich der Bestseller.

Zu einem Kundenmagneten wird die Buchhandlung in erster Linie wegen der Devotionalien. In diesen Tagen vor Ostern und den Erstkommunionfesten ist der Andrang besonders groß. Topseller sind kunstvoll verzierte Kerzen in allen Größen und Formen. Aber auch ganz schlichte oder sogar ungestaltete Kerzen laufen gut, wie Mitarbeiterin Anette Wlodyka sagt. „Viele Kunden wollen die Kerzen selbst gestalten. Wir sind zwar kein Bastelladen, aber ein wenig Zubehör haben wir im Sortiment, wenn es nicht gleich wieder ausverkauft ist.“

Vor der Erstkommunion sei auch die Nachfrage nach Grußkarten und Kreuzen groß. Dutzende, aus Holz oder Bronze und in vielen Größen und Variationen, hängen an einer Wand. „So eine Auswahl findet man heute ja kaum noch. Die Scheu, ein Kreuz im Internet zu kaufen, ist doch groß. Man will das Kreuz erst einmal aus der Nähe sehen und vielleicht auch einmal anfassen“, weiß Jann Karin. Das gelte für die meisten Devotionalien, zu denen auch die Marienbildchen, Ikonen und Pyxiden zählen, Gefäße zum Transport der Krankenkommunion.

Autofahrer kaufen Christophorusplaketten

Bei den Heiligenbildchen aus Papier gehe die Nachfrage zurück, so der Filialleiter, nicht aber in der Buchhandlung in Sankt Augustin. „Hier ist das Problem, dass viele Verlage ihr Angebot zunehmend reduzieren und wir die Bildchen beziehen können.“

Ein echter Renner sind die „Handschmeichler“ genannten Specksteine, kleine Engelsfiguren mit christlichen Motiven für die Jacken- oder Handtasche, sowie die traditionellen Christophorusplaketten für Reisende und Autofahrer. Anette Wlodyka: „Engel in allen Variationen sind auf dem Vormarsch, die werden heute gern zum Besuch ins Krankenhaus mitgebracht.

Und auch die Christophorusplaketten verkaufen wir im Prinzip täglich. Viele Kunden gehen damit gleich rüber zum Kloster und lassen sie dort segnen.“ Weil es schon einmal Nachfragen gab, ergänzt Jann Karin: „Gottes Segen ist natürlich immer gratis.“

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