Karneval in Meindorf Junggesellenverein sagt After-Zoch-Party ab

Sankt Augustin · Nach mehr als 20 erfolgreichen Veranstaltungen wird der Junggesellenverein „Frohsinn“ Meindorf in diesem Jahr mit einer Tradition brechen: Die After-Zoch-Party in der Mehrzweckhalle, auf der das närrische Treiben nach dem Rosenmontagszug fortgesetzt wurde, kann nicht mehr stattfinden.

 Kamelle werden in Meindorf fliegen, aber die Party nach dem Zug in der Mehrzweckhalle muss ausfallen.

Kamelle werden in Meindorf fliegen, aber die Party nach dem Zug in der Mehrzweckhalle muss ausfallen.

Foto: Thomas Heinemann

Das haben die Junggesellen via Facebook mitgeteilt und entsprechende Ankündigungen widerrufen. „Wir sehen leider keine andere Möglichkeit“, bestätigte der Vereinsvorsitzende Bastian Wagner auf Nachfrage: „Wir haben andere Standorte und Hallen geprüft, auch in Menden oder Geislar, aber eine Verlagerung ist logistisch nicht so einfach möglich.“

Die Absage kam nicht ohne Vorgeschichte. Die Meindorfer Feier war bei jungem Publikum beliebt und zog, da vergleichbare Angebote an Rosenmontag fehlten, auch Besucher aus anderen Städten in den kleinen Ortskern. Dabei nahmen die Junggesellen die Sicherheit der Partygäste laut Wagner stets sehr ernst.

„Wir hatten auch im vergangenen Jahr einen Sicherheitsdienst. Aber es waren von Anfang an so viele wartende Besucher auf dem Schulhof und der Straße, dass es zu verlängerten Wartezeiten am Eingang kam. Leider hatten wir ein paar Störer in der Warteschlange, die angefangen haben zu drängeln und zu schubsen.“ Die Situation habe sich dann aufgeheizt. Im Pulk sei es zur Panik gekommen, eine Person sei durch Quetschungen leicht verletzt worden. „Diese Situation konnten wir nur noch mit Hilfe der Polizei lösen“, erinnerte sich der Vereinsvorsitzende und betont: „Das waren nur einige wenige, die das ausgelöst haben, aber das darf und wird sich nicht noch einmal wiederholen.“

Bei intensiven Gesprächen mit der Stadt, dem Ordnungsamt, der Polizei und einem Sicherheitsunternehmen wurde ein neues Konzept erarbeitet. Neben der Verdopplung des Sicherheitspersonals auf 20 Personen müsste der große Schulhof vor der Mehrzweckhalle als Veranstaltungsfläche eingezäunt und zudem für mehr Sicherheit taghell künstlich beleuchtet werden. Spezielle Drängelgitter sollen den Wartebereich am Eingang sowie Fluchtwege absichern. „Das ist für uns weder finanziell noch logistisch zu leisten. Da die Sicherheit vorgeht, müssen wir die Veranstaltung absagen, auch wenn dadurch eine Tradition im Ort verloren geht.“

Die Junggesellen werden sich nach dem Zug in kleinem, privaten Rahmen zum Feiern verabreden, ist Wagner, der auch Zugleiter des Rosenmontagszugs ist, überzeugt: „Und so wie ich die Meindorfer kenne, wird es in diesem Jahr noch viele weitere kleine, ganz private Feiern mit Freunden nach dem Zug geben.“

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