Huma-Neubau in Sankt Augustin Irritation um die neue Straße

SANKT AUGUSTIN · Es ist beschlossen. Am Mittwochabend endete ein vier Jahre langer Planungs- und Diskussionsprozess in Sankt Augustin. Einstimmig beschloss der Zentrumsausschuss den Bebauungsplan samt Durchführungsvertrag für den Neubau des Huma-Einkaufszentrums. Lediglich die Grünen enthielten sich der Stimme.

Abschließend muss zwar noch der Stadtrat sein positives Votum abgeben - aber das ist nur noch eine Formsache. "Ich rechne damit, dass wir Ende September/Anfang Oktober die Baugenehmigung erteilen können", freute sich Sankt Augustins Erster Beigeordneter Rainer Gleß.

Ein bisschen pathetisch wurde es dann auch. "Ich wünsche uns Glück", sagte Claudia Feld-Wielpütz (CDU). Von "Strahlkraft für die Region" war die Rede, und es ging mehrere Male um das "Wohl der Stadt", das alle an dem Projekt Beteiligten im Sinne haben. Und natürlich gab es Dank", in alle Richtungen.

Aber es spielten auch noch handfeste Fakten eine Rolle. Es ging um das kleine Wörtchen "soll". Und es sah ein bisschen so aus, als sollte die Entscheidung noch einmal vertagt werden. Doch so kam es am Ende nicht. "Mit dem soll müssen wir aber leben", sagte der Ausschussvorsitzende Heinz-Joachim Büsse.

Es geht um die geplante Ost-West-Spange, die für die Stadtverwaltung und die Politik ein unverzichtbarer Bestandteil des Großprojektes im Sankt Augustiner Zentrum ist. Dabei handelt es sich um eine Verbindungsstraße von der B 56 unter der Stadtbahnlinie hindurch zum Kreisel am Techno-Park. Es ist die erste barrierefreie Querungsmöglichkeit im Zentrum, und sie ist deshalb so wichtig, weil sie den zu erwartenden zusätzlichen Verkehr im Zentrum entzerren soll.

[kein Linktext vorhanden]Unabdingbar für die Stadtverwaltung und Politik ist, dass die Straße zur Fertigstellung des ersten Bauabschnitts (Ende 2015/ Anfang 2016) gebaut ist. Baubeginn wird Anfang 2015 sein. So ist es mit dem Bauträger, den Stadtwerken Bonn, vertraglich vereinbart. Im Vertrag steht aber auch, dass die Verbindungsstraße Ende 2015/Anfang 2016 fertig sein "soll". "Das ist eindeutig zu wenig", sagte Gerhard Schmitz-Porten (SPD).

"Mehr Verbindlichkeit" forderte auch Feld-Wielpütz (CDU) ein. Nach Auskunft des Anwalts der Stadtverwaltung sei die Formulierung aber durchaus verbindlich und nicht so beliebig, wie man sie lese. Der Bauträger sei verpflichtet, mit Beginn des Jahres 2015 mit dem Bau anzufangen, es sei denn, sachliche Gründe stünden dem entgegen. Das sei nicht zu erwarten. Dass die Erklärungen des Juristen zu Protokoll genommen wurden, reichte CDU und SPD für ein positives Votum aus.

Im Frühherbst, so hoffen nun alle, soll es endlich losgehen mit dem Neubau, der um einiges größer wird als das alte Center und von heute etwa 30.000 auf 39.000 Quadratmeter Verkaufsfläche wächst. Einer Fläche, auf der rund 140 Shops sowie Restaurants und Cafés untergebracht werden sollen.

Kritik der Grünen, im Regionalen Arbeitskreis Entwicklung, Planung und Verkehr (rak) sei kein Konsens hergestellt worden, entgegnete Rainer Gleß: "Das Projekt steht uns zu. Wir haben einen Nachholbedarf, weil 50 Prozent unserer Kaufkraft woanders hinfließt." Das Vorhaben sei keine Konkurrenz für die Nachbarkommunen. "Es ist eine Bereicherung der Einzelhandelslandschaft in der Region."

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