Flüchtlinge in Sankt Augustin Infoabend zum Ausreisezentrum in der Medienzentrale

Sankt Augustin · Bezirksregierung Köln will in der ehemaligen Einrichtung der Bundeswehr ab Februar auch Flüchtlinge unterbringen, die Deutschland verlassen sollen.

Die Bezirksregierung Köln wird am Dienstag, 24. Januar, über das geplante Überstellungszentrum in der ehemaligen Medienzentrale der Bundeswehr in Sankt Augustin informieren. Von 19 bis 21 Uhr haben die Bürger in der Aula des Missionspriesterseminars der Steyler Missionare, Arnold-Janssen-Straße 30 in Sankt Augustin, die Gelegenheit, ihre Fragen zu stellen.

Wie berichtet, sollen in der Medienzentrale ab Februar auch Flüchtlinge untergebracht werden, die Deutschland verlassen sollen. Zusammen mit dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge beabsichtigt die Landesregierung, die Zentrale Unterbringungseinrichtung (ZUE) in einem Pilotverfahren für die Flüchtlinge zu nutzen, die nach dem Dublin-Abkommen in andere europäische Länder geschickt werden sollen. Das Pilotverfahren betrifft laut Landesregierung neu einreisende Erstantragsteller und soll zu einer Entlastung der Kommunen führen. Denn: Die Rücküberstellung soll bereits aus den Landeseinrichtungen erfolgen. Eine Verfahrensdauer von jeweils rund drei Monaten sei vorgesehen. Die ZUE in Sankt Augustin ist dabei eine von drei Einrichtungen in NRW. Von den rund 600 Plätzen sollen künftig bis zu 370 für das Dublin-Verfahren genutzt werden.

Diese Pläne waren in der Stadt Sankt Augustin auf große Verärgerung gestoßen. Kritik gab es vor allem aufgrund der Informationspolitik, denn die Verwaltung hatte nur zufällig davon erfahren. Die Ratsmitglieder wandten sich Anfang Dezember mit einer Resolution gegen das Vorhaben. Laut Stadt machte die Bezirksregierung Köln in einem Gespräch Mitte Dezember jedoch deutlich, dass die Entscheidung bereits getroffen sei.

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