Bio-Qualität aus ganz Deutschland In Sankt Augustin wird die beste Wurst gekürt

Sankt Augustin · Betriebe aus ganz Deutschland legen ihre Wild- und Geflügelwurst zur Qualitätsprüfung in Sankt Augustin vor. Die Metzgerei Ulrich Loose aus Dippoldiswalde bekommt für die „Truthahnjagdwurst mit Pistazien“ den ausgelobten Beethoven-Pokal.

Die Jury beim Verkosten: Alexander Schafigh, Robert Jacobs, Amelie Friedrich sowie Alexandra Zörner.

Die Jury beim Verkosten: Alexander Schafigh, Robert Jacobs, Amelie Friedrich sowie Alexandra Zörner.

Foto: pwa

„Die Produkte sind hervorragend” freut sich Alexander Schafigh, Jäger aus Wehr in der Eifel, während er gerade ein Rehgulasch „Försterin” probiert. „Wir wissen nichts über den Erzeuger, wir beurteilen ganz neutral die Qualität.”

Neben ihm sitzen Robert Jacobs, Metzgermeister aus Solingen und „Endverbraucherin” Alexandra Zörner aus Bonn. Zur deutschen Wildwurst- und Geflügelwurstqualitätsprüfung haben Adalbert Wolf und Frank Jäger, Geschäftsführer der Fleischerinnung Bonn-Rhein Sieg, auch dieses Jahr wieder die Prüfer in die Räume der Kreishandwerkerschaft in Sankt Augustin geladen.

An vier Tischen testen je drei Prüfer die Wurstwaren, jeweils ein Metzgermeister, ein Jäger und ein Verbraucher. „Was besonders auffällt, ist, dass die Qualität der Produkte von Jahr zu Jahr immer besser wird. Auch handwerklich sind die Wurstwaren top, einige wirklich innovativ”, sagt Wolf, Landesinnungsmeister des Fleischerverbandes und Inhaber einer Metzgerei in Wachtberg. 16 Betriebe aus ganz Deutschland haben in diesem Jahr ihre Wild- und Geflügelwurst zur Qualitätsprüfung bei der Kreishandwerkerschaft in Sankt Augustin eingereicht.

Insgesamt wurden sechs Kategorien geprüft: Rohwurst, Brühwurst, Kochwurst, Rohpökel und Kochpökelware, wobei es sich im Wesentlichen um Schinken handelt. Dazu auch Wurst im Glas oder der Dose und Fertiggerichte, wie Wild- oder Rehgulasch oder Sauerbraten. Bewertet wurden neben dem äußeren Zustand die Farbe, die Konsistenz sowie der Geruch und der Geschmack.

Jede Kategorie kann mit jeweils maximal zehn Punkten bewertet werden. Zörner öffnet ein Glas „Wildcurrywurst” und kritisiert sogleich: „Hier ist zu wenig Sauce drin”. Dieser Meinung sind auch die anderen beiden Jurymitglieder. „Die Brühwurst noch einmal warm zu machen, ist für den Verbraucher gewöhnungsbedürftig” meint Metzgermeister Robert Jacobs. „Aber hier einen Punktabzug geben, wollen wir nicht, die hohe Qualität ist entscheidend”. „Es ist alles Bio hier, mehr Bio geht nicht. So langsam findet ein Umdenken bei den Verbrauchern statt. Wer gute Qualität haben will, muss auch bereit sein, mehr dafür zu bezahlen”, sagt Wolf. Nur ein Schinken fällt an diesem Tag durch: Er ist zu salzig.

Einen Raum weiter sitzen Metzgermeister Willi Schillings, Vorstandsmitglied des Fleischerverbandes NRW, „Chef-Verbraucherin“ Janin Fester von der Kreishandwerkerschaft Bonn-Rhein-Sieg und Jäger Heiner Breickmannn und beurteilen die Wildwurstwaren für das Endergebnis.

Gegen Mittag stehen die Sieger fest: Gesamtsieger für die Geflügelwurst ist die Metzgerei Ulrich Loose aus Dippoldiswalde mit der „Truthahnjagdwurst mit Pistazien“ und bekommt damit den ausgelobten Beethoven-Pokal. Der Clemens-August-Pokal für die besten Wildprodukte geht an Gesamtsieger und Sieger, Kategorie Rohpökelware: Anton Koob aus Bad Neustadt mit „Rehnuß geräuchert“.

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