Theater in der RSG-Aula Hommage an "Dick und Doof" in Sankt Augustin

Sankt Augustin · Stan Laurel und Oliver Hardy sind die ewigen Helden des Slapsticks. Dass ihr Humor und ihr Schaffen immer noch präsent sind, zeigt das Gastspiel der Hamburger Kammerspiele in der Aula des Rhein-Sieg-Gymnasiums.

 Stan Laurel und Oliver Hardy? Nein, Roland Renner und Ulrich Bähnk. Sie setzen den beiden Komikern ein Denkmal.

Stan Laurel und Oliver Hardy? Nein, Roland Renner und Ulrich Bähnk. Sie setzen den beiden Komikern ein Denkmal.

Foto: Thomas Heinemann

Damals – also genauer gesagt in den 1920er Jahren – liefen Filme noch in Schwarzweiß und vor allem ohne Ton. Es war die Ära des Stummfilms, als ein ungleiches Paar das Publikum zum Lachen brachte. Der eine war dürr, der andere dick. Stan Laurel und Oliver Hardy, in Deutschland besser bekannt als „Dick und Doof“ sind der Inbegriff des Slapsticks. Doch ihr Leben bestand nicht nur aus Spaß und Witzen. Sie waren mehrmals verheiratet, mussten mit der Entwicklung des Tonfilms und dem Boom der großen Studios wachsen. Tom McGarth hat in seinem Theaterstück „Laurel & Hardy“ das Leben der beiden Komiker in all seinen Facetten gewohnt unterhaltsam auf die Bühne gebracht. Und auch in der Aula des Rhein-Sieg-Gymnasiums erwachten am Samstag Stan Laurel, der ursprünglich Arthur Stanley Jefferson hieß, und Oliver Norvell Hardy zum Leben. Roland Renner und Ulrich Bähnk von den Hamburger Kammerspielen gewährten dem Publikum einen Einblick in zwei ungewöhnliche Leben.

Stan und Oli ließen ihr Leben aus dem Jenseits Revue passieren. Wie haben die beiden sich kennengelernt? Wie war Stans Arbeit mit Charlie Chaplin? Wie schwierig war es, Verträge bei den großen Filmstudios zu erfüllen und wie kam Stan Laurel zu seinem Namen? Neben Antworten auf all diese Fragen lieferte das Stück die gewohnten Slapstick-Einlagen, wie die Nummer mit der Leiter, die schon vor rund 90 Jahren großen und kleinen Zuschauern vor Lachen die Tränen in die Augen getrieben haben.

Dass Roland Renner und Ulrich Bähnk absolute Bühnenprofis sind, zeigte sich im Umgang mit Mitmenschen, die auch die freundliche Aufforderung vor der Vorstellung, sämtliche Mobiltelefone bitte auszuschalten, nicht verstanden hatten. Der nervige Dreiklangton eines Handys störte mitten in einem dramatischen Teil des Stückes. Roland Renner, alias Stan Laurel, antwortete ganz gelassen: „Ihr Handy klingelt. Schöne Grüße von Laurel und Hardy.“ Da der Besitzer des Handys auch noch ganz gelassen ans Telefon ging, fügte Ulrich „Oliver Hardy“ Bähnk sehr belustigt hinzu: „Lassen Sie sich ruhig Zeit. Wir warten so lange.“ Die beiden hatten die Lacher auf ihrer Seite.

Begleitet wurden das Duo am Piano von Siegfried Gerlich, der durch sein Spiel eine ganz besondere Atmosphäre geschaffen hat. Eine ausgewogene Abwechslung aus Komödie, Drama und biografischen Auszügen aus zwei sehr bewegten Leben.

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