Forschung in Sankt Augustin Hochschule plant ein regionales Zentrum

SANKT AUGUSTIN · Hartmut Ihne ist ein Mann mit Visionen, und er ist ein Mann der Tat. Wenn der Präsident der Hochschule Bonn- Rhein-Sieg von einer Idee überzeugt ist, arbeitet er hartnäckig daran, sie auch umzusetzen.

Und über den Status einer Idee ist sein Plan schon längst hinaus, ein Forschungszentrum für den regionalen Mittelstand auf dem Campus der Hochschule zu bauen und zu betreiben. Derzeit wird eine Machbarkeitsstudie angefertigt. Ergebnisse liegen laut Hochschulsprecherin Eva Tritschler allerdings noch nicht vor.

"Der Bedarf für ein derartiges Forschungszentrum ist enorm, weil viele kleine und mittlere Unternehmen nicht die Möglichkeiten haben, selber zu forschen", sagte Ihne. Die Wirtschaft bräuchte neue Märkte, und dafür müsse man Innovationen entwickeln. Die Idee ist aus verschiedenen Unternehmergesprächen entstanden und aus der Erkenntnis, dass es ein verbindendes Element zwischen Hochschule und regionaler Wirtschaft geben muss. Die Industrie- und Handelskammer bewertet das Projekt positiv.

Die Hochschule hat schon recht konkrete Vorstellungen. Rund 40 Millionen Euro werden als Orientierungsgröße veranschlagt. Die Hochschule alleine kann das nicht stemmen, deshalb ist Ihne viel in der Region unterwegs, um Partner, spricht Mit-Investoren, für das Forschungszentrum zu gewinnen. Die Hochschule würde das Gebäude für 25 Jahre mieten. Dazu sollen Landesprogramme angezapft und europäische Entwicklungsgelder akquiriert werden.

Vier Jahre plus x rechnet Ihne für die Realisierung. Gebaut werden soll auf dem benachbarten Grundstück, dem alten Sportplatz im Zentrum. Darauf hat die Hochschule eine Kaufoption. Anwendungsorientiert forschen sollen die Professoren, Lehrkräfte und Studierenden auf drei Etagen über Themen, die für den regionalen Mittelstand wichtig sind.

Etage eins soll den Ingenieuren und Informatikern vorbehalten sein, Etage zwei befasst sich mit angewandter Naturwissenschaft, Biologie, Chemie und Kunststoffen. Auf Etage drei sollen Wirtschaft und Soziales angesiedelt sein, dazu sollen Marktanalysen erstellt und Organisationsstrukturen untersucht werden. Ein wichtiges Projekt für die Region, das auch "Stimulanz für Unternehmensgründer sein soll", so Ihne.

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