Gewerbe auf 18 Hektar Gewerbegebiet Menden-Süd nimmt weitere Hürde.

Sankt Augustin · Der Sankt Augustiner Umwelt-, Planungs- und Verkehrsausschuss bringt den überarbeiteten Bebauungsplan für die Gewerbefläche entlang der A 59 auf den Weg. Geplant ist dort ein Dienstleistungsquartier mit kleineren und mittleren Betrieben.

 Das Gewerbegebiet Menden-Süd soll ausgebaut werden. Der Planungsausschuss stimmte nun für die Offenlage des Bebauungsplans.

Das Gewerbegebiet Menden-Süd soll ausgebaut werden. Der Planungsausschuss stimmte nun für die Offenlage des Bebauungsplans.

Foto: Holger Arndt

Die Offenlage des Bebauungsplans für das Gewerbegebiet Menden-Süd rückt näher. Nach zahlreichen Anträgen, Überarbeitungen und Abstimmungen in den vergangenen Sitzungen hat der Sankt Augustiner Umwelt-, Planungs- und Verkehrsausschuss am Dienstag für die öffentliche Auslegung gestimmt – bei Enthaltung der Grünen-Fraktion. Die endgültige Entscheidung liegt beim Rat, der am Mittwoch, 20. Februar, tagt.

Das Gewerbegebiet Menden-Süd zwischen den Ortsteilen Meindorf und Menden entlang der Autobahn 59 ist, wie berichtet, die letzte größere Gewerbefläche in der Stadt. Auf dem 18 Hektar großen Areal plant die Verwaltung ein gegliedertes Gewerbegebiet, das das Umfeld des Bahnhaltepunkts Menden aufwerten soll. So ist ein Dienstleistungsquartier vorgesehen, zudem sollen sich kleinere und mittlere Betriebe vor allem aus dem Handwerk sowie dem verarbeitenden und produzierenden Gewerbe ansiedeln.

Ursprünglich sollte sich die Fläche schon längst als Gewerbegebiet präsentieren. Doch 2012 erklärte das Oberverwaltungsgericht Münster den damaligen Bebauungsplan, der unter anderem noch die geschützte Grube Deutag beinhaltete, für unwirksam. Nach dem Urteil beschloss der Rat die Neuaufstellung des Plans. Die Stadt besserte nach und nahm etwa die Grube Deutag aus dem Plangebiet. Sie soll künftig extensiv bewirtschaftet werden. Zudem sollen dorthin auch die Kreuzkröten und Zauneidechsen umgesiedelt werden, die im Bereich des Gewerbegebiets vorkommen. Im Sommer 2015 folgte dann die frühzeitige Beteiligung, zwei Jahre später im Herbst starteten die Beratungen zur Offenlage in den politischen Gremien. Seither gab es einige Änderungswünsche – vor allem von den Grünen –, denen sich die anderen Fraktionen größtenteils anschlossen. Dabei ging es etwa darum, einen Radfahrstreifen auszuweisen, der durch das Gewerbeareal führen soll. Oder um die stärkere Berücksichtigung des Klimaschutzes. Die Verwaltung schlug daraufhin einen Radweg in Form eines Schutzstreifens vor, der im Gewerbegebiet über die Bahnhofstraße sowie einen Teil der Planstraßen angelegt werden soll. Die Begründung des Bebauungsplans wurde inzwischen um ein Kapitel Klimaschutz ergänzt.

Sicherheitsbedenken bei laufendem Betrieb

Zudem wollten die Grünen den Weg nordwestlich der Grube Deutag entlang des Sägewerks wieder für die Öffentlichkeit zugänglich machen – unabhängig vom Bebauungsplan für das Gewerbegebiet. Dazu sollte die Verwaltung laut Beschluss vom vergangenen Mai mit dem Eigentümer über einen Erwerb des Weges verhandeln. Das hat die Stadt getan, die Eigentümer möchten die Flächen laut Verwaltung jedoch nicht verkaufen. Den Fuß- und Radweg über das Gelände des Sägewerks wieder öffentlich zu machen, sei zudem aufgrund von Sicherheitsbedenken im laufenden Betrieb nicht möglich. Die Stadt möchte deshalb eine alternative Verbindung prüfen.

Im Gegensatz zu den anderen Fraktionen stellte der nun vorgelegte Bebauungsplanentwurf die Grünen nicht vollends zufrieden. Sie enthielten sich deshalb bei der Abstimmung. „Wir merken, dass unsere Anmerkungen im Abwägungsprozess nicht die Priorität haben, die wir gerne hätten“, sagte der Grünen-Fraktionsvorsitzende Martin Metz. „Wir haben jetzt aber genug Anträge gestellt.“ Die anderen Fraktionen sprachen sich für die Offenlage aus.

Der Sankt Augustiner Rat tagt am Mittwoch, 20. Februar, 18 Uhr, im großen Ratssaal des Rathauses, Markt 1.

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