Betroffene aus Sankt Augustin Familie erlebt Betrug mit Ferienhaus in Zeeland

Sankt Augustin/Westkapelle · Dutzende deutsche Holland-Touristen sind einer betrügerischen Webseite aufgesessen und haben für Ferienhäuser gezahlt, die gar nicht zu vermieten waren. Eine betroffene Familie aus Sankt Augustin berichtet von ihrem Pech.

 Die niederländische Küste in Zeeland.

Die niederländische Küste in Zeeland.

Foto: obs/VVV Zeeland

Als ein Mann mit Badehose aus dem Haus kam, das eigentlich sie gemietet hatte, begann Familie Hylla zu dämmern, dass sie einem Betrug aufgesessen war. Über eine deutschsprachige Webseite hatte das Ehepaar Hannelore und Helge Hylla aus Sankt Augustin ein Ferienhaus in der niederländischen Provinz Zeeland gebucht, um dort mit Enkelin Lina Urlaub zu machen - doch dann stellte sich heraus, dass das Haus gar nicht zu vermieten war. Sie kamen schließlich in einem Hotel in der Nähe von Westkapelle unter.

Die Geschichte, die die Familie einer holländischen News-Webseite erzählte, ist kein Einzelfall. Die Fremdenverkehrszentrale Zeeland schätzt, dass mindestens 100 deutsche Touristen einem Betrüger zum Opfer gefallen sind. Der Trick: Über eine Webseite wurden Ferienhäuser an der holländischen Küste angeboten. Alles wirkte ganz seriös, mit Fotos der Häuser. Doch kurz vor Bezug des Ferienhauses erhielten die Mieter, die sich dann meist schon in den Niederlanden aufhielten, eine Mail, dass das Haus doch nicht zur Verfügung stehe. Das Geld werde erstattet. Doch genau das passierte nicht. Die Fotos hatte der Betrüger von anderen Webseiten kopiert. Der WDR berichtete in diesem Zusammenhang kürzlich über den Fall der Solingerin Karin Bölling, der genau das zugestoßen war. Auf ihr Geld wartet sie bis heute.

Einer der Ferienpark-Betreiber, denen die vermeintlich freien Ferienhäuser gehören, ist Kustlicht Zeeland Vakanties. Mit dem Betrug haben diese nichts zu tun, aber an sie wenden sich die Menschen, wenn sie plötzlich vor einem bereits vermieteten Ferienhaus stehen. „Die Polizei hat uns gesagt, dass in unserem Park 70 Menschen betroffen sind“, berichtete Myrthe de Jager niederländischen Medien.

Sonja van der Voet, Sprecherin der Fremdenverkehrszentrale Zeeland, empfiehlt Touristen, sich eine Webseite für Ferienhäuser ganz genau anzuschauen und vor allem nach einer Telefonnummer zu suchen. Meist sei die nämlich nicht zu finden.

Dieser Text erschien zuerst bei RP Online

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort