Zentrumsentwicklung Ersatzstandorte für marodes Jugendzentrum in Sankt Augustin

Sankt Augustin · Kita und Beratungsstelle ziehen Ende August aus der Mülldorfer Einrichtung in ein Provisorium. Jugendzentrum wird multifunktional für rund 7,3 Millionen Euro saniert und umgebaut.

Der Umbau des maroden Jugendzentrums in Mülldorf geht in die nächste Runde. Ab Mitte Juni starten die Arbeiten für die ersten Ersatzcontainer an der Wehrfeldstraße. Wie die Stadt Sankt Augustin mitteilte, kommen die Kindertagesstätte Casa Lu und die Beratungsstelle des Deutschen Kinderschutzbundes (DKSB) dort ab Ende August übergangsweise unter. Dann könne der Altbau des Jugendzentrums saniert werden, so Stadtsprecherin Eva Stocksiefen. Anfang August soll der gemietete Container geliefert werden. Bis dahin wird die Fläche vorbereitet, Kanal und Versorgungsleitungen werden verlegt. Während der Bauarbeiten fällt dort der Schotterplatz weg, der bislang zum Parken genutzt wird.

Wie berichtet, wird das Jugendzentrum in den kommenden Jahren für rund 7,3 Millionen Euro erneuert. Der Altbau wird energetisch saniert, der Anbau aus den 1960er Jahren abgerissen. An seine Stelle rückt ein dreigeschossiger Neubau. Das Ziel: Ein Zentrum für Kinder, Jugendliche, Familien und Kultur zu schaffen, das in der Stadt ein übergreifendes Angebot für Jung und Alt bereithält. Dafür blieben die bereits bestehenden Angebote erhalten, so Stocksiefen. Sie sollen mit Blick auf das Thema Bildung erweitert werden.

Raum für Integrationsarbeit

Außerdem sei geplant, der Integrationsarbeit für Flüchtlinge und Migranten dort Raum zu geben und Begegnungen der verschiedenen Kulturen zu ermöglichen. Ein „multifunktionales Jugendzentrum plus“ nannte das der Erste Beigeordnete der Stadt, Rainer Gleß, beim Spatenstich für das Projekt im Dezember. Viele Jahre hatte die Stadt ein solches Projekt bereits im Blick, doch es scheiterte bislang an der Finanzierung. Eine Landesförderung von rund 4,4 Millionen Euro macht es nun möglich, Grundlage ist das Integrierte Handlungskonzept (IHK) für das Sankt Augustiner Zentrum.

Die Mädchen und Jungen der Kita sowie die Mitarbeiter des DKSB sind nun mit die ersten, die das Jugendzentrum räumen. „Wir sind froh, dass wir in der Übergangsphase unser Geschäft aufrecht erhalten können. Ich glaube, es ist eine gut durchdachte Lösung, mit der wir gut leben können“, sagt Sibylle Friedhofen, Vorsitzende des Ortsvereins Sankt Augustin des Kinderschutzbundes. Sie ist froh, dass die eingruppige Einrichtung durch den Umbau eine langfristige Perspektive erhält. Denn ursprünglich war sie nur bis 2018 vorgesehen. „Wir hoffen, dass die Stadt mit allen Arbeiten pünktlich fertig wird“, ergänzt Friedhofen. Ihr Wunsch: Möglichst zum Beginn des Kindergartenjahres 2018/19 möchte sie in den sanierten Altbau zurückkehren. „Es ist immer schön, wenn die Kinder da starten können, wo sie dann auch bleiben.“

Container auf dem Sportplatz

Ende des Jahres soll dann auch das Jugendzentrum aus dem Anbau in sein Provisorium ziehen. Dafür entsteht ein zweigeschossiger Container auf dem alten Sportplatz an der Grantham-Allee. Damit ist der Weg frei für den Abriss des Gebäudes aus den 1960er Jahren, der im Frühjahr 2018 erfolgen soll. „Ab Sommer 2018 wird dann der Neubau errichtet“, sagt Stocksiefen.

Die Arbeiten am Jugendzentrum laufen bereits seit Herbst. Das Dachgeschoss des Altbaus sei bereits energetisch ertüchtigt worden, parallel liefen die Planungen für den Umzug der zentralen Heizungsanlage in den Altbau, für die Ersatzstandorte sowie den Abriss und Neubau des Anbaus, so Stocksiefen. Umbau und Neubau sollen laut Stadt im Winter 2019/20 abgeschlossen sein, so dass es zu Beginn des Frühjahrs wieder von allen genutzt werden könne.

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