Übung der Jugendfeuerwehr Sankt Augustin Die Jugend simuliert den Ernstfall

Sankt Augustin · Mit Blaulicht, Drehleiter und viel Wasser: Mehr als 80 Mädchen und Jungen haben sich an der Jahresabschlussübung der Jugendfeuerwehr in Sankt Augustin beteiligt.

 Wasser marsch: Die Sankt Augustiner Jugendwehren proben den Ernstfall.

Wasser marsch: Die Sankt Augustiner Jugendwehren proben den Ernstfall.

Foto: Holger Arndt

„Brand in der Westerwaldstraße 18. Das Feuer droht auf das Nachbargebäude überzugreifen.“ So klang die Alarmierung für die Jungs und Mädels der Jugendfeuerwehr Sankt Augustin. Mit Blaulicht und Sirenen waren die Einsatzfahrzeuge schnell vor Ort, um die Situation unter Kontrolle zu bekommen. Zum Glück handelte es sich bei diesem Szenario nur um eine Übung. Genauer gesagt um die Jahresabschlussübung der Jugendfeuerwehr.

Für die mehr als 80 Teilnehmer hieß es, zunächst die Gefahrenlage zu sondieren – genau wie unter realen Bedingungen. Schläuche wurden ausgerollt und angeschlossen, insgesamt kamen 15 C-Rohre zum Einsatz. Dann galt es, sich zur Brandbekämpfung um das Gebäude zu platzieren. Zwei der jugendlichen Feuerwehrmänner besetzten die Drehleiter, um das Feuer mit einem Wenderohr von oben löschen zu können. Auf den Befehl: „Wasser Marsch!“, wurde es auch für die zahlreichen Zuschauer nass. Nach etwa 20 Minuten war die Übung erfolgreich beendet.

Das Übungsszenario wurde von der Jugendfeuerwehr Hangelar ausgearbeitet. Leiter Sebastian Flohr wollte damit an den Brand vor vier Jahren erinnern und so ein sehr realistisches Bild für die Übung zeichnen. Der Leiter der Feuerwehr Sankt Augustin, Stadtbrandinspektor Herbert Maur, hatte nur lobende Worte für die Feuerwehrleute übrig. In seiner Ansprache wies er auf den Brand einer Scheune in Menden am Freitag hin. „Die Aktiven haben gestern erfolgreich das Feuer gelöscht. Das hättet ihr genauso gut hingekriegt.“ Auch der Sankt Augustiner Bürgermeister Klaus Schumacher zeigte sich bei so viel Einsatz begeistert. „In ein unübersichtliches Chaos habt ihr Ordnung reingebracht“, sagte Schumacher. „Ich brauche mir weniger Sorgen um die Zukunft der Stadt zu machen.“ Auch er sprach den mehr als 80 Feuerwehrleuten seinen Dank aus, die bis in die frühen Morgenstunden in Menden im Einsatz gewesen waren. Zum Abschluss richtete der Bürgermeister noch einmal das Wort an die Jugendfeuerwehr: „Wir sind stolz auf euch.“

Bevor es jedoch in den wohlverdienten Feierabend ging, musste alles wieder aufgeräumt werden. Das Wasser wurde abgestellt, die Schläuche aufgerollt. Jan Iso (14), Luca Robin (15) und Leonie (11) waren mit ihrer Leistung ebenfalls sehr zufrieden. „Alles lief schnell, gut und diszipliniert ab“, fasste Jan Iso die Abläufe zusammen. Alle drei sind Mitglieder bei der Jugendfeuerwehr in Hangelar. Doch wie kommt man zu so einem Hobby? „Bei uns beiden ist die ganze Familie in der Feuerwehr tätig“, erklärte Luca Robin, der seit fünf Jahren dabei ist. Jan Iso ist seit vier Jahren Mitglied. Und wie ist es mit der elfjährigen Leonie? „Mein Vater ist in der Feuerwehr. Da wollte ich auch mitmachen.“ Sie ist seit zwei Jahren aktiv bei der Jugendfeuerwehr tätig. Über den Nachwuchs muss sich erst einmal nicht gesorgt werden. Etwa 100 Mitglieder zählt die Jugendfeuerwehr insgesamt. 20 Prozent davon sind übrigens Mädchen. Mitmachen können Jungen und Mädchen zwischen zehn und siebzehn Jahren.

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