Rathaussturm Sankt Augustin Die Jecken heilen das Biest

Sankt Augustin · Die Narrenschar hat am Freitagabend das Sankt Augustiner „Herrenhaus“ erobert - und Bürgermeister Klaus Schumacher von einem schrecklichen Fluch befreit.

 Nach langem Wortgefecht erobert Prinz Werner III. am Freitagabend das Sankt Augustiner Rathaus.

Nach langem Wortgefecht erobert Prinz Werner III. am Freitagabend das Sankt Augustiner Rathaus.

Foto: Holger Arndt

Sie ließen sich nicht abschrecken – auch nicht von der wahrhaft schrecklichen Gestalt des „Biests voll Hässlichkeit“, in das sich Bürgermeister Klaus Schumacher verwandelt hatte. Nein, die Sankt Augustiner Jecken angeführt von Prinz Werner III. und Augustina Anja I., dem Mendener Dreigestirn, Prinz Christoph I., Jungfrau Michaela und Bauer Reinhard, sowie dem Kinderprinzenpaar, Joe-Nando I. und Neele I., wollten am Freitag das Rathaus von den Schreibtischtätern erobern. Und zwar mit aller Vehemenz und jeder Menge Wortgewalt, obwohl das Gebäude nicht überall einen stabilen Eindruck machte.

Ganz nach dem Motto „Die schöne Stadt und das Biest“ hatte die Verwaltung die Beamtenburg in ein verwunschenes, von Rosen umranktes Herrenhaus verwandelt. „Wenn ich es richtig sehen kann, so ist es ein Gemäuer. Zum Teil es wohl verrottet ist – die Statik nicht geheuer“, meinte denn auch der Mendener Prinz. „Ein Fluch hat uns hier zugesetzt, zu schüren unsre Sorgen. Er drückt uns sehr mit Not und Pein, macht Angst uns auch vor Morgen“, sagte Schumacher und erklärte den „Spargelbeinen“ und „Strumpfhosenmatzen“, dass das vergangene Jahr „so gräulich war“. „Und mit dem Ärger und dem Stress, meine Schönheit schnell verschwand. Sodass ich jetzt im Spiegelbild, mich kaum noch hab erkannt.“ Die Hoffnung auf Heilung hatte der „Hörnergnom“ längst aufgegeben. Und die Tore blieben weiter zu.

Doch er hatte die Rechnung ohne die Jecken gemacht, aus deren Reihen der entscheidende Hinweis für den alles heilenden Kräutertrank kam. „Man nennt ihn Likör von Augustin, und in der ganzen Welt wird er ob seiner Wirkung von allen schon bestellt“, wusste etwa Prinz Werner III. zu berichten. Nun musste der Trank nur noch gefunden werden, bevor auch die letzte Rose am Rathaus verblühte und des Bürgermeisters Schicksal für immer besiegelt war. Mit viel Lebenslust, Musik, Gesang und – besonders wichtig – eines Prinzen Haar gelang es den Narren schließlich, das Vertrauen des Biests zu gewinnen und den Fluch für immer zu besiegen. Die Verwaltungsleut' dankten es mit reichlich Kamelle und dem Einlass in ihr Augustiner Schloss.

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