Flugplatz Hangelar Die ADAC Luftfahrttechnik GmbH feiert 50-jähriges Bestehen

SANKT AUGUSTIN · Ein lockerer Spruch durfte zum Jubiläum nicht fehlen. "Ein Hubschrauber ist eine Maschine, deren Vielzahl von Ersatzteilen zufällig in eine Richtung fliegen, hat mal ein Pilot zu mir gesagt", erinnerte Susanne Matzke-Ahl an vergangene Tage.

Das habe sich längst geändert, sagte Matzke-Ahl, die gemeinsam mit Thomas Hütsch die Geschäftsführung der ADAC Luftfahrttechnik GmbH, kurz ALT, am Flugplatz Hangelar innehat.

Am Freitag feierte die ALT 50-jähriges Bestehen mit Geschäftspartnern und Ehrengästen aus dem In- und Ausland - sogar aus Neuseeland, wo den alten BK 117-Hubschraubern der ADAC-Luftrettung gerade neues Leben eingehaucht wird. Die Wurzeln der ALT liegen in der 1963 gegründeten Air Lloyd, die seit den 80er Jahren Wartungsarbeiten an den ADAC-Hubschraubern durchführte. 1993 beteiligte sich der ADAC am Unternehmen, 1996 erwarb er das Unternehmen komplett. 2007 wurde aus der Air Lloyd Luftfahrttechnik schließlich auch offiziell die ADAC Luftfahrttechnik. Der Standort Hangelar ist die Zentrale, es gibt zwei weitere Niederlassungen.

Zum Jubiläum durfte der Auftritt eines Hubschraubers nicht fehlen: Weil sowohl der ADAC-Präsident Peter Meyer als auch der Präsident der Luftrettung kurzfristig erkrankt waren, wurde kurzerhand der ADAC-Vizepräsident für Technik, Thomas Burkhardt aus Riede bei Bremen als Gastredner eingeflogen.

Für den ADAC sei der Standort Hangelar eben von großer Bedeutung, erklärte Thomas Hütsch, Co-Geschäftsführer der ALT in Hangelar: "Aktuell haben wir hier 140 Mitarbeiter. Als wir 2007 im Neubau anfingen, waren es noch rund 80. Und wir werden weiter wachsen."

Seit dem Umbau 2007 habe man bereits Büroflächen dazugebaut, die heute schon nicht mehr ausreichten. Pläne habe man im Hinterkopf und ein Grundstück in der Hinterhand: Die knapp 3000 Quadratmeter große Wiese zwischen ALT und Flugplatzgebäude gehört der ALT, wenngleich konkrete Pläne derzeit nicht im Raume stünden. Dass die ADAC-Luftfahrttechnik wachsen könnte und möchte, liege auf der Hand, erklärte Hütsch: "Grundsätzlich blicken wir auf eine erfreuliche Zukunft, wir haben bereits jetzt eine hohe Auslastung. Unsere Luftrettung allein stellt rund 80 Prozent unserer Aufträge dar.

Kleinere Kontrollen und Arbeiten werden durch unsere mobilen Teams vor Ort durchgeführt, aber einmal im Jahr steht hier die große Inspektion an. Dann werden die Maschinen fast komplett zerlegt, jedes einzelne Bauteil wird geprüft, bestimmte Instrumente ausgetauscht, das dauert knapp vier Wochen." 50 ADAC-Hubschrauber warte man jährlich in Hangelar. "Gemeinsam mit Hubschraubern aus dem Ausland kommen wir auf rund 80 Hubschrauber im Jahr", erklärt der 58-jährige studierte Luft- und Raumfahrtingenieur: "Durch unsere Größe haben wir eine eigene Entwicklung aufbauen können, das macht uns schon besonders, denn die hat nicht jeder."

Vier Ingenieure entwickeln und zertifizieren Ausstattung und Zubehör für die Hubschrauber, bauen Fluggeräte auf Nachtflugtauglichkeit mit besonderen Instrumenten, Nachtsichtgeräten, Radar und Flugassistenzsysteme um. Modernste Technik, die Lebensrettung per Hubschrauber noch sicherer machen soll, erklärte Thomas Hütsch.

Landrat Frithjof Kühn sagte: "Das wichtigste in der Luftrettung überhaupt ist der Dienst am Menschen. Und deshalb akzeptieren die Menschen Sie hier im Kreis mit einer ganz großen Mehrheit, denn sie wissen um die wichtige Bedeutung der Luftrettung. Keiner will darauf verzichten."

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