Jugendzentrum in Sankt Augustin-Mülldorf Der Umbau kann starten

Sankt Augustin · Der Sankt Augustiner Gebäudeausschuss hat den Kosten von 7,2 Millionen Euro für den Umbau des Jugendzentrums in Mülldorf zugestimmt. Das Land übernimmt dabei 4,4 Millionen Euro.

Für Andreas Kernenbach ist es ein Meilenstein in der Entwicklung der Jugendarbeit in Sankt Augustin. Nach Jahren des Stillstands kann der Umbau des Jugendzentrums in Mülldorf starten. „Das ist ein großer Wunsch der Kinder und Jugendlichen und der anderen Nutzer“, sagte der Geschäftsführer des Vereins zur Förderung der städtischen Jugendeinrichtungen, der Hauptnutzer des Gebäudes an der Bonner Straße ist.

Am Dienstag haben die Mitglieder des Gebäude- und Bewirtschaftungsausschusses die Verwaltung einstimmig mit dem Abriss, Umbau und Neubau des Jugendzentrums beauftragt. Kostenpunkt: rund 7,2 Millionen Euro. Nachdem das Projekt bislang immer an der Finanzierung gescheitert war, liegt nun seit Mitte Oktober ein Förderbescheid des Landes vor. 4,4 Millionen Euro erhält die Stadt für den Umbau und die Erweiterung des Jugendzentrums von der Landesregierung. Grundlage für die Förderung ist das integrierte Handlungskonzept (IHK) für das Sankt Augustiner Zentrum, das die Verwaltung im vergangenen Jahr fertiggestellt hat.

Der Altbau wird saniert, der Anbau abgerissen

Die Stadt möchte den Altbau aus dem Jahr 1903 erhalten und energetisch sanieren: Neue Fenster sowie eine Dämmung für die Fassade und die Geschossdecken sind vorgesehen, zudem soll die Heiztechnik optimiert werden. Nach dem Umbau findet die provisorische Kindertagesstätte Casa Lu dauerhaft ihren Platz im Erdgeschoss des Gebäudes – inklusive kindgerechtem Außengelände. Ins erste Obergeschoss zieht die Anlauf- und Beratungsstelle des Deutschen Kinderschutzbundes, dort wird auch die Volkshochschule Rhein-Sieg Seminarräume haben.

Vom Anbau aus den 1960er-Jahren soll hingegen nichts übrig bleiben. Er weicht einem großen Neubau, der neben einem offenen Kinder- und Jugendtreff unter anderem auch Platz für kulturelle und generationsübergreifende Angebote bieten soll. „Sie werden das Gebäude in absehbarer Zeit nicht wiedererkennen“, sagte der Technische Beigeordnete Rainer Gleß in der Ausschusssitzung am Dienstagabend.

Noch in diesem Jahr sollen die ersten Arbeiten beginnen. „Wir werden mit kleineren Maßnahmen starten“, sagte Gleß. Ab Mai 2017 solle dann die Bautätigkeit beginnen, der Abbruch sei für das Frühjahr 2018 vorgesehen. Die Kindertagesstätte und der Kinderschutzbund ziehen dann in ein Ersatzgebäude an der Wehrfeldstraße, das noch gebaut werden muss. Das Jugendzentrum soll in Containern am Rhein-Sieg-Gymnasium untergebracht werden. Bis Ende 2019 sollen die Arbeiten abgeschlossen sein, so sieht es der derzeitige Plan vor.

Andreas Kernenbach hofft, dass dieser Zeitplan eingehalten werden kann. Man wisse nie, wie gut ein Provisorium angenommen werde, sagte er. „Aber wir sind die erste Einheit, die vom IHK profitiert. Darüber freue ich mich.“ Groß ist die Freude auch beim Mülldorfer Ortsvorsteher Heinz-Peter Schumacher. „Das Jugendzentrum hat für Sankt Augustin eine besondere Bedeutung. Je früher es los geht, desto besser“, sagte er. Denn derzeit sei es nur eingeschränkt nutzbar, viele Räume dürften gar nicht mehr betreten werden, ergänzt Heinz-Peter Schumacher. „Der Neubau ist wichtig für die Stadt und die Jugendlichen.“

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