Naturprojekt in Sankt Augustin Das Natur-Refugium ist bezugsfertig

Sankt Augustin · Andreas Fey hat zwischen Menden und Mülldorf einen Teich anlegen lassen. Rund 120 Tonnen Sand und Kies sowie insgesamt 15 Tonnen an schweren Basaltblöcken hat der Projektleiter zu einem Biotop für Amphibien und Reptilien gestalten lassen.

 Bereits in wenigen Wochen wird das Ufer des künstlichen Teichs zugewachsen sein. Dann bietet das stehende Gewässer mit schützendem Ufer Vögeln, Amphibien und Insekten einen einzigartigen Lebensraum.

Bereits in wenigen Wochen wird das Ufer des künstlichen Teichs zugewachsen sein. Dann bietet das stehende Gewässer mit schützendem Ufer Vögeln, Amphibien und Insekten einen einzigartigen Lebensraum.

Foto: Thomas Heinemann

Die ersten Enten haben den Teich bereits angeflogen. Greifvögel wie der Milan und der Baumfalke kreisen über den weiten Wiesen, und an der Natursteinmauer raschelt es schon eifrig: Die Streuobstwiese des Diplombiologen Andreas Fey auf dem Feld zwischen Mülldorf und Menden ist von der Natur erobert worden. „Genau so soll es sein“, sagt Fey, der im Zentrum von Sankt Augustin ein wohl einmaliges Refugium für die heimische Flora und Fauna geschaffen hat.

Denn hinter den 1500 Weißdornsträuchern, die schon bald einen natürlichen, grünen und für Tiere durchlässigen Zaun um die Wiese bilden werden, sollen nicht nur alte Sorten von Streuobst kultiviert werden. Der Diplombiologe will Jung und Alt die Vielfalt an Pflanzen und Tieren zeigen, die in der Region einst in noch größerer Zahl zu finden war. Der erste Bauabschnitt ist nun „bezugsfertig“ für die Natur. „Ich bin froh, dass wir ihn fertig haben“, freut sich Fey.

Heimische Sträucher angepflanzt

500 000 Liter Wasser fasst der an seiner tiefsten Stelle drei Meter tiefe Teich, dessen Ufer weiträumig mit hohen Holzbohlen eingezäunt ist. „Der Zaun ist ein Schutz, sowohl für Kinder als auch für die Natur. Hier soll sich die Natur entfalten und nicht Spaziergänger oder gar Schwimmer.“ Um den Zaun herum hat Fey eine bunte Vielzahl heimischer Sträucher gepflanzt. „Herzstück sind die beiden großen Kopfweiden. Die werden alle zwei Jahre geschnitten. Aus den Ästen werden dann Körbe geflochten.“

Auch die Mahd der Wiese rund um die Streuobstbäume wird Verwendung finden, erklärt Fey: „Die Wiese ist voller Kräuter, und der erste Schnitt hat bei einem lokalen Tierfachhandel rasanten Absatz als Futter für Kleintiere gefunden.“

Führungen für Interessierte an Flora und Fauna

Rund 120 Tonnen Sand und Kies sowie insgesamt 15 Tonnen an schweren Basaltblöcken hat der Projektleiter zu einem Biotop für Amphibien und Reptilien gestalten lassen. „Und wir haben sogar eine kleine Lehmgumpe, die bei Regen ein wenig das Wasser hält und in der sich Kreuzkröten und Gelbbauchunken wohlfühlen werden.“

Und schließlich komme bei all dem Aufwand auch der Mensch nicht zu kurz, kündigt Andreas Fey an: „Ich werde sowohl von den Nachbarn als auch den Spaziergängern angesprochen. Alle wollen wissen, was sich hier tut. Wir haben bereits die erste Führung für eine Kita geplant, wollen aber auch regelmäßig Führungen für alle Interessierte anbieten.“ Im Herbst will Fey mit den Planungen für die nächste Ausbaustufe beginnen: In einer Holz-Feldscheune sollen nicht nur Arbeitsgeräte und Heu gelagert, sondern Kita- und Schulgruppen in einem Raum als außerschulischer Lernort empfangen werden.

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