Keine Anhaltspunkte in Niederpleis Brandursache in der Kita Niederpleis noch unklar

Sankt Augustin · Die Eltern der Kindertagesstätte an der Alten Marktstraße in Niederpleis hoffen auf eine schnelle Sanierung. Ihre Kinder können derzeit dort nicht betreut werden.

 Feuerwehrleute löschten die Flammen, die aus der Dachgaube der Einrichtung schlugen. ARCHIVFOTO.

Feuerwehrleute löschten die Flammen, die aus der Dachgaube der Einrichtung schlugen. ARCHIVFOTO.

Foto: Sennekamp

Der Brand in der Kita Sankt Martinus an der Alten Marktstraße in Niederpleis ist gut drei Wochen her und wirkt noch nach. Die Ermittler der Polizei sind längst abgezogen. Stattdessen haben nun die Reinigungsteams mit dem Säubern von Tischen, Stühlen und Spielzeug begonnen. Das Dach wurde provisorisch abgedichtet. „Es wird im Moment gesichtet, was noch verwertet werden kann und was weg muss“, sagt der Leiter des Pastoralbüros Andreas Ballhaus auf GA-Anfrage. Auch mit der Versicherung sei man in guten Gesprächen.

Die Polizei hatte den Schaden an der Turnhalle, dem Dach und dem Verwaltungstrakt der katholischen Kita auf mindestens 100 000 Euro geschätzt. Der Architekt sei derzeit dabei, den genauen Schaden zu ermitteln, so Ballhaus, daher könne er zum jetzigen Zeitpunkt noch keine genaue Kostenschätzung abgeben.

Pfarrzentrum und Turnhalle als Ausweichquartiere

Für die Eltern war das Ereignis zunächst ein Schock. „Es war schrecklich, so was will man sich eigentlich überhaupt nicht vorstellen“, sagt die Vorsitzende der Elternpflegschaft, Nina Christoffel. Ihr dreijähriger Sohn Conner hat ganz schön zu knabbern mit der Tatsache, dass er statt in seine Kita nun nach Birlinghoven muss. „Er fragt mich immer wieder, warum er nicht in seine Kita kann und wie das passiert ist“, sagt die Mutter. Es sei nicht ganz einfach insbesondere für die Gruppe der unter Dreijährigen, die Drachengruppe, die in die Turnhalle nach Birlinghoven umziehen musste.

Die beiden anderen Gruppen wurden in Buisdorf und im Pfarrzentrum untergebracht. Dazu musste zunächst die Genehmigung des Landesjugendamtes eingeholt werden. Zudem waren kleinere Umbaumaßnahmen wie zum Beispiel ein Klemmschutz an den Fenstern notwendig. Das bedeutete, dass die Kinder und deren Familien zunächst eine Woche ohne Kita-Betreuung auskommen mussten. „Das ging eigentlich ganz gut, immer wenn irgendwo Not am Mann war, sind Eltern eingesprungen und haben die Kinder betreut“, sagt Christoffel. Die größte Sorge ihres Sohnes sei im Moment, dass seine Lego-Steine und die Autos nicht mehr da sind, wenn er in die Kita zurückkehrt. Der Wunsch der Eltern ist, dass die Kinder noch vor den Sommerferien möglichst wieder in die alte Kita zurückkehren können. Wie realistisch das ist, dazu kann Ballhaus zum jetzigen Zeitpunkt indes nichts sagen.

Keine konkreten Anhaltspunkte

Ob es sich bei dem Feuer um Brandstiftung handelt oder nicht – das konnten die Brandermittler nicht eindeutig feststellen. „Die Brandermittler haben ihre Arbeit vor Ort ohne Ergebnis abgeschlossen“, sagt Stefan Birk, Sprecher der Kreispolizeibehörde. Die Ermittlungen liefen noch, aber es gebe keine konkreten Anhaltspunkte, auch wenn der Vorwurf der Brandstiftung noch im Raum stehe. „Wir hoffen auf weitere Hinweise aus der Bevölkerung, anhand der Spurenlage kommen wir nicht weiter“, so Birk.

Die Kreispolizei bittet Bürger, die in der Nacht von Freitag auf Samstag, 21./22. April, oder auch danach etwas Verdächtiges oder Ungewöhnliches an der Kita beobachtet haben, ihre Hinweise der Polizeidienststelle in Sankt Augustin unter 0 22 41/5 41 33 21 zu melden.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort