Stadt prüft Alternative Bekommt Sankt Augustin unterirdische Glascontainer?

Sankt Augustin · Anwohner der Bachstraße in Sankt Augustin machen wegen des Standortes für die Altglasentsorgung weiter mobil. Die Stadt prüft nun die Möglichkeit von unterirdischen Containern als Alternative.

Die Anwohner beschäftigt das Thema schon sehr lange. Nun hat sich auch die Sankt Augustiner Politik zum wiederholten Mal mit den Glascontainern im Stadtgebiet – vor allem an der Bachstraße in Hangelar – auseinandergesetzt. Auf Wunsch der FDP-Fraktion diskutierte der Haupt- und Finanzausschuss in seiner jüngsten Sitzung über die Standorte.

Wie berichtet, hatte der Ausschuss im November eine Überprüfung der Glascontainerstandorte in der Stadt beschlossen. Die Verwaltung sagte zu, die bestehenden Areale unter die Lupe zu nehmen und neue Standorte zu lokalisieren. Darüber hinaus sollte geprüft werden, ob die Container an der Bachstraße temporär um einige Meter in den Bereich Bachstraße/Ecke Richthofenstraße verschoben werden könnten. Anwohner der Bachstraße und des Holzwegs in Mülldorf hatten zuvor im Bürgerausschuss etwa aufgrund der Lärmbelästigung vehement alternative Standorte gefordert.

Stadt prüfte Alternativstandort

Wie die Stadt nun mitteilte, hat sie den Alternativstandort zur Bachstraße inzwischen geprüft. Die Verwaltung kommt jedoch zu dem Ergebnis, dass der neue Standort nicht geeignet ist. Er liege nicht mehr so zentral und erschwere es damit bestimmten Bevölkerungsgruppen, Altglas zu entsorgen, so die Stadt. Zudem würden dort die Abstände nicht eingehalten. Auszuschließen sei überdies nicht, dass sich unmittelbar angrenzende Anwohner gegen diesen Standort zur Wehr setzen würden.

„Ich hatte größere Hoffnung in die Ergebnisse des Bürgerausschusses gesetzt“, machte Stefanie Jung (FDP) in der Sitzung deutlich. „Ich hätte jetzt gerne mal Taten gesehen.“ Sie verwies unter anderem auch auf einen Beschluss aus 2017. Demnach sollte die Stadt damals bereits prüfen, an welchen Standorten Unterflurglascontainer statt oberirdischer Container eingerichtet werden könnten. „Man schaut nur auf die neuen Anwohner oder die ehemaligen, aber nie auf die, die jetzt an den Containern wohnen“, sagte Jung, die darauf hinwies, dass laut Rhein-Sieg-Abfallwirtschaftsgesellschaft (RSAG) Unterflurcontainer pro Standort nur rund 10 000 Euro kosten würden.

Interesse an nachhaltiger Lösung

Mit ihren Ausführungen traf Jung den Nerv der anderen Fraktionen. „Wenn es wirklich 10 000 Euro Kosten pro Standort sind statt pro Container“, so Georg Schell (CDU), „dann sollten wir schnellstmöglich sehen, wie wir für alle Standorte eine Lösung finden.“ Martin Metz von den Grünen sprach sich ebenfalls für ein Gesamtkonzept aus. „Wir sollten aber die Standorte an der Bachstraße und am Holzweg schon angehen aufgrund der Beschwerdelage und weil wir uns schon länger damit befasst haben“, sagte Metz.

Auch die SPD zeigte sich an einer nachhaltigen Lösung interessiert. „Wir sparen damit vielen Bürgern den Ärger und die nächtliche Ruhestörung“, so Gerhard Schmitz-Porten. Laut dem Ersten Beigeordneten Rainer Gleß hatte die Stadt 2017 angekündigt, 2019 mit der RSAG zu schauen, wo Unterflurcontainer machbar seien. „Da werden wir jetzt vormarschieren.“ Er habe bereits mit der RSAG vereinbart, zeitnah einen Termin auszumachen und die Standorte zu prüfen. „Dabei wird auch die Bachstraße eine Rolle spielen“, sagte Gleß, der die Kosten von 10 000 Euro pro Standort plus Kosten für die Erdarbeiten bestätigte. Nach dem Termin solle im Planungsausschuss darüber diskutiert werden.

Unzufriedenheit bei Anwohnern

Bürgermeister Klaus Schumacher sagte zu, noch einmal nach einem Alternativplatz für die Container an der Bachstraße zu schauen. Dabei soll auch der Franz-Josef-Halm-Platz erneut geprüft werden. Bis zur Ratssitzung am Mittwoch, 20. Februar, wird die Kämmerei darüber hinaus als Muster ermitteln, wie die genauen Kosten für einen Unterflurcontainerstandort sind. Mit dieser Information könnte der Rat Geld für diese Container in den Nachtragshaushalt für 2019 einstellen.

Die Anwohner der Bachstraße sind mit dieser Entscheidung nicht zufrieden. Sie können laut Helga Mirke, deren Mutter in unmittelbarer Nähe zu den Containern wohnt, nicht nachvollziehen, warum die Container nicht temporär in Richtung Hangelar-West versetzt werden können. Denn bei eigenen Messungen kommen sie auf andere Abstände als die Stadt. Sie befürchten zudem, dass der Standort an der Bachstraße mit einer Entscheidung für Unterflurcontainer endgültig festgeschrieben wird. Mirke: „Es soll zunächst, wie im November beschlossen, die Gesamtsituation betrachtet werden.“

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