Netto in Birlinghoven Bebauungsplan muss geändert werden

Sankt Augustin · Einen rechtskräftigen Bebauungsplan (B-Plan) für einen Supermarkt in Birlinghoven gibt es schon seit einigen Jahren. Baubeginn auf dem rund 6700 Quadratmeter großen Areal an der Ecke Pleistalstraße/An der Kleinbahn sollte auch schon mal sein: im Jahr 2011.

Aber: Noch immer warten die Birlinghovener auf den versprochenen Supermarkt. Während in Meindorf der Penny-Markt schon bald Eröffnung feiern kann, wird es mit dem Supermarkt in Birlinghoven, dem kleinsten Sankt Augustiner Ortsteil, noch etwas dauern. Eines ist zumindest klar: Er wird kommen.

"Die Verträge liegen seit langem unterschrieben vor. Das Projekt wird auf jeden Fall realisiert", sagt Jürgen Adolph, geschäftsführender Gesellschafter des Investors Stoffel, Bertz und Partner. Die Kette Netto will dort einen Supermarkt mit einer Verkaufsfläche von knapp 800 Quadratmetern bauen, auch ein regional ansässiger Bäcker soll dort mit einziehen.

Adolph hätte das Projekt gerne bereits viel früher realisiert, allerdings muss der seit Jahren rechtskräftige Bebauungsplan, der eigens für einen Supermarkt aufgelegt wurde, geändert werden - für den jetzt geplanten Supermarkt. Was sich widersinnig anhört, hat seinen Grund. Denn Netto macht seine Ansiedlung davon abhängig, dass er eine direkte Erschließung von der Pleistalstraße inklusive Linksabieger aus Richtung Birlinghoven bekommt und nicht wie im alten Bebauungsplan vorgesehen von der Straße "An der Kleinbahn".

Dafür muss nun ein neuer Plan her und eine neue Straßenplanung gemacht werden. "Die liegt der Stadt Sankt Augustin bereits vor. Allerdings muss der Landesbetrieb Straßen NRW die Planung noch absegnen", sagte Adolph. Außerdem müssten noch einige Fachgutachten erstellt werden, unter anderem der landschaftspflegerische Begleitplan. Und noch ist das B-Planverfahren nicht abgeschlossen.

Dass das Projekt überhaupt soweit gediehen ist, haben Stadt und Planer dem Landesbetrieb Straßen NRW zu verdanken. Weil die Stadt für den Straßenabschnitt nicht zuständig war, sondern der Landesbetrieb, wurde die Ortsdurchfahrt Birlinghoven Richtung Uthweiler verlängert. Damit liegt der betreffende Straßenabschnitt auf städtischem Gebiet und die Stadt hat das Sagen.

Die Kosten für den Straßenumbau und für die Unterhaltung des Straßenabschnitts will der Investor tragen. Auf diese "rheinische Lösung" haben sich Stadt und Landesbetrieb schon verständigt. Gleichwohl muss der Landesbetrieb Straßen NRW noch seine Stellungnahme für die neue Planung abgeben.

Adolph hofft, im Herbst die Baugenehmigung zu bekommen. "Dann können wir Ende des Jahres mit dem Bau beginnen", so Adolph. Gerüchten, der geplante Bau eines großen Rewe-Marktes im alten Ortskern von Niederpleis verhindere die Ansiedlung des Netto- Marktes in Birlinghoven, trat Adolph entgegen. "Das haben wir ja schon seit dem Planungsbeginn gewusst. Der Netto-Markt kommt."

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