ÖPNV in Hangelar Bürger legen Konzept für den Busverkehr vor

Sankt Augustin · Die Ortsmitte von Hangelar soll zur verkehrsberuhigten Zone werden. Die Stadt Sankt Augustin will mit dem Kreis und der RSVG sämtliche Varianten für Hangelar prüfen.

 Die Anwohner zeigen, wie eng es wird, wenn die großen Busse von der Kölnstraße in die Udetstraße einbiegen. Mit dem Konzept der Bürger würde das wegfallen.

Die Anwohner zeigen, wie eng es wird, wenn die großen Busse von der Kölnstraße in die Udetstraße einbiegen. Mit dem Konzept der Bürger würde das wegfallen.

Foto: Martina Welt

Die Bürgeraktionsgruppe „Busverkehr Hangelar“ hat ihre Hausaufgaben gemacht. Als Reaktion auf den Ratsbeschluss im vergangenen Jahr, die Situation in Hangelar nach dem neuen Busfahrplan noch einmal in Augenschein zu nehmen, haben Hangelarer Betroffene nun einen Vorschlag erarbeitet, wie ihrer Meinung nach die Busse durch den Ortsteil fahren könnten und dennoch allen Bedürfnissen gerecht werden.

Das Ergebnis ihres Konzeptes ist, dass es keine Haltestellen oder Durchfahrten mehr durch Hangelar-Mitte ab der Udetstraße gibt. Auch die Fahrten der Busse vorbei an Kitas, Schulen und der OGS fallen nach dem Bürgervorschlag weg. Hangelar-Mitte könnte so zur verkehrsberuhigten Zone werden. Das Zentrum des Ortsteils würde nur noch von einem Stadtbus – der Linie 518 – angefahren. Dieser sollte nach Meinung der Anwohner mittelfristig als Elektrobus ausgestattet werden.

Die zentrale Haltestelle im Ort wäre dann die Kirche. Der Franz-Josef-Halm-Platz könnte als Hol- und Bring-Zone für Schulkinder dienen. Dem Park & Ride-Platz im Osten des Ortsteils käme nach dem Bürgerkonzept eine besondere Bedeutung zu, denn er würde nach dem Bürgervorschlag als End- und Pausenhaltestelle dienen.

Die Proteste der Bürger waren groß, als sie im vergangenen Jahr von der geplanten Umstellung der Buslinien erfuhren. Die Rhein-Sieg Verkehrsgesellschaft (RSVG) hatte mit dem neuen Fahrplan die ehemalige Linie 517 geteilt, weil sie wegen der langen Fahrstrecke den Fahrplan nicht einhalten konnte.

Das führte schließlich zu deutlich mehr Busverkehr auf der Udetstraße und den umliegenden Anwohnerstraßen. Die Bürger hatten ausgerechnet, dass mit dem neuen Fahrplan 528 Mal in der Woche eine der drei Buslinien durch die Udetstraße fährt. Für Dieter Bendowski und Sigrid Bohlscheid, die beiden Sprecher der Bürger-Aktionsgruppe, nicht hinnehmbar und wegen der schmalen Straße viel zu gefährlich. Sie sammelten rund 370 Unterschriften gegen die Fahrplanänderung und sprachen in den Fachausschüssen vor.

Erste Erfolge zeichnen sich ab. Stadtsprecherin Eva Stocksiefen versicherte auf GA-Anfrage, dass die Bürger in jedem Fall bei gravierenden Änderungen einbezogen würden.

„Wir werden noch einmal alle Varianten, einschließlich der von den Bürgern vorgeschlagenen aktuellen Anregungen, prüfen“, sagte sie zu. Der Arbeitskreis ÖPNV tagte am Mittwochabend mit Vertreter von RSVG, Fraktionen, Kreis und Stadt. Dort wurde beschlossen, dass es einen Workshop mit Vertretern aller Beteiligten wie Schule, Kita, Ortsvorsteher, Werbekreis und Fraktionen sowie Vertretern der Hangelarer Bürger geben soll.

Dieser soll tagen, sobald die Ergebnisse aus der Fahrgastzählung der Busse in Hangelar vorliegen. Die Zählung wird im März stattfinden. Wenn in diesem Workshop alle Vorschläge geprüft sind, soll es eine Bürgerinformationsveranstaltung geben, bei der dann alle Interessenten nochmal ihre Einwände vorbringen können. Die Anregungen aus dem Arbeitskreis werden im kommenden Umwelt-, Verkehrs- und Planungsausschuss (UPV) vorgetragen und beraten.

Die öffentliche Sitzung des UPV-Ausschusses beginnt am Dienstag, 31. Januar, um 18 Uhr im Rathaus.

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