Schulen in Sankt Augustin Aus Hausmeistern werden Gebäudemanager

SANKT AUGUSTIN · Sankt Augustiner Schulausschuss beschließt, eine von aktuell neun Hausmeisterstellen an den Grundschulen zu streichen. Die Qualität soll aber durch die Einrichtung einer neuen Koordinierungsstelle verbessert werden

 Auf einen Hausmeister muss die Grundschule in Menden, die auf zwei Standorte verteilt ist, mittelfristig verzichten.

Auf einen Hausmeister muss die Grundschule in Menden, die auf zwei Standorte verteilt ist, mittelfristig verzichten.

Foto: Holger Arndt

Der Schulausschuss setzt den Rotstift bei den Hausmeisterdiensten an: Eine Hausmeisterstelle im aktuell neunköpfigen Pool der Grundschul-Hausmeister soll gestrichen werden. Dafür soll sich die Qualität der Arbeit verbessern. Auch wenn das auf den ersten Blick unlogisch klingt, stimmte am Mittwochabend eine Mehrheit, bei sieben Gegenstimmen, im Ausschuss für Schule, Bildung und Weiterbildung für diese Variante.

Möglich wird das scheinbar Unmögliche durch die Einrichtung einer neuen Koordinierungsstelle. Sie soll die dann noch acht Hausmeister an den Grundschulen optimal einsetzen und damit die Qualitätsverbesserung auch mit weniger Personal schaffen. Alexander Weiser, Leiter des Fachbereichs Gebäudemanagement, stellte den Optimierungsplan im Schulausschuss vor.

Konzentration der Hausmeisterdienste

Durch die Konzentration der Hausmeisterdienste in einem Fachbereich und die Betreuung aus einer Hand sei es möglich, die Hausmeister für kleinere Instandsetzungsarbeiten einzusetzen, je nach Spezialisierung und beruflichem Hintergrund der beschäftigen Personen. Die Vor- und Nachteile der drei möglichen Varianten waren evident. Bei einer Einsparung von zwei Stellen wie es in Variante eins vorgesehen war, hätte man das größte Einsparpotenzial, aber auch die meisten Defizite in der Qualität.

Variante zwei, die eine Stelle einspart, muss entsprechend weniger Qualitätseinbußen in Kauf nehmen. Betroffen von der Sparmaßnahme ist die Max-und- Moritz-Grundschule in Menden, wo derzeit an den beiden Standorten an der Mittelstraße und an der Siegstraße jeweils ein Hausmeister vor Ort ist. Sie wird mittelfristig mit nur einer Stelle auskommen müssen. Eine frei werdende Stelle wird nicht mehr besetzt.

Dieser Kompromiss fand schließlich mehr Unterstützer als die Variante drei, die alles so belassen wollte, wie es derzeit ist. Dafür machte sich vor allem die SPD in Person von Gerhard Schmitz-Porten stark. „Wir sollten genau hinsehen, wo wir Geld einsparen“, meinte er. Er befürchte, dass mit der Streichung einer Stelle auch eine negative Veränderung in der Qualität eintrete oder es zu Engpässen beim Ausfall von Kollegen komme. Auch die Zusatzbelastung durch die aktuelle Baumaßnahme an der Grundschule in Menden müsse berücksichtigt werden, mahnte er.

Anke Pabst vom Aufbruch gab zu bedenken, dass man Variante zwei nur umsetzen könne, wenn gewährleistet sei, „dass die Dienste in Menden auch durch eine Stelle abgedeckt werden können.“ Davon müsse man ausgehen, antwortete Weiser. Allerdings könne dann sowohl die Kontrolle des Schulhofes nach der Pause als auch das Räumen von Schnee nur nacheinander erfolgen. Jutta Bergmann-Gries (SPD) hat große Bedenken bei Variante zwei. „Die Schule ist nicht einverstanden, die Gesamtschule sagt, es ist schwierig, und bei der Verwaltung gibt es Vorbehalte.“ Zudem müsse die Schule in Zukunft die Fünfzügigkeit stemmen, und auch das brauche eine gute fachliche Begleitung.

Axel Grzeszkowiak (CDU) schloss sich zwar der Ausführung an, dass jede Schule einen eigenen Hausmeister brauche, das werde jedoch auch durch die Variante zwei erfüllt. Man dürfe bei allem Wohlwollen nicht das große Sparziel aus den Augen verlieren. Jürgen Kammel (FDP) plädierte dafür, den Mut zu haben, sich für Variante zwei zu entscheiden. Man müsse ohnehin abwarten, bis einer der Hausmeister in Rente gehe. Martin Metz, Fraktionsvorsitzender der Grünen, verwies darauf, dass die örtliche Bindung der Hausmeister auch mit der Streichung einer Stelle bleibe, es jedoch einen fachlichen Austausch geben müsse. „Die Hausmeister sollen zu Gebäudemanagern werden“, sagte Metz und warb für Variante zwei.

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