Straßensanierung Anwohner sorgen sich wegen abgesackter Straße in Hangelar

Sankt Augustin · Die Schumannstraße im Sankt Augustiner Ortsteil Hangelar führt über eine alte Deponie. Häuser weisen Risse auf, und die Straße ist an einigen Stellen stark abgesackt. Deshalb will die Stadt sie erneuern.

Die Schumannstraße muss saniert werden. Daran ließ der Technische Beigeordnete Rainer Gleß im Umwelt-, Planungs- und Verkehrsausschuss am Mittwochabend keinen Zweifel. Für die Anwohner ist das nicht unbedingt eine gute Nachricht. Sie waren teilweise zu Gast in der Ausschusssitzung und bekamen Rederecht. Ihre Bedenken betreffen sowohl die ihrer Meinung nach mangelnde Transparenz als auch die Gefahr der Beschädigung ihrer Häuser durch Erschütterungen bei der Sanierung.

Gleß erläuterte, dass zum einen der Kanal neu gebaut werden müsse, aber auch der Straßenbelag sei wegen des Untergrundes – eine ehemaligen Mülldeponie – wellig und damit mangelhaft, ergänzte der Fachbereichsleiter Tiefbau, Ole Kallenbach. Er erläuterte die Pläne zur Straßenerneuerung. Geplant ist die Verlegung von Kanalrohren mit größerem Durchmesser als bisher. Die Fließrichtung des Abwassers wird umgekehrt und erfolgt Richtung Richthofenstraße, und das Gefälle wird viel stärker sein als bisher.

154 Meter lang ist die Schumannstraße, in die auch zwei neue Kanalschächte eingebaut werden. Die Fahrbahn bleibt mit 5,50 Meter so breit wie bisher, und es soll eine komplett geschlossene Asphaltschicht aufgetragen werden. Mit dem einstimmigen Beschluss bei zwei Enthaltungen der Grünen wird die Verwaltung nun mit der Ausführungsplanung beginnen. Bis zum Jahresende sollen Ausschreibung und Vergabe erledigt sein. 2019 wird mit den Arbeiten begonnen. Die Verwaltung rechnet mit einer Bauzeit von ungefähr einem halben Jahr.

Viel Kritik der Anwohner

Da kam schon einiges zusammen, was Anwohner Karl-Heinz Urbach kritisierte, und das hatte in erster Linie mit dem schwierigen Untergrund, den daraus resultierenden Senkungen und den bereits vorhandenen Rissen in den Häusern zu tun. Das letzte Messprotokoll zu den Schwingungen bei ähnlichen Arbeiten in benachbarten Straßen sei ihm versagt worden. Protokolle über die begutachteten Risse in den Häusern habe er ebenfalls nicht bekommen. „Sie könnten großes Vertrauen schaffen, wenn die Anlieger Einblick in die Ausschreibung erhalten würden“, schlug Urbach als vertrauensbildende Maßnahme vor.

„Die Beweissicherung der Risse muss nach klaren Vorgaben erfolgen“, sagte Martin Metz, Fraktionschef Bündnis 90 /Die Grünen. Seine Fraktion enthielt sich, weil „das Aussehen der Straßen im Musikerviertel alles andere als attraktiv ist“, so Metz. Man baue Bürgersteige, die nicht den Richtlinien entsprächen, zugunsten der Straße, kritisierte er.

"Erschütterungen müssen in Kauf genommen werden."

„Der Kanal muss erneuert werden, und die Fließrichtung zu ändern, ist vernünftig. Deshalb müssen Erschütterungen bei der Sanierung in Kauf genommen werden“, sagte Rainer Frank (SPD). Möglicherweise könne man auch „zurückhaltender ausbauen“, schlug er vor. Jörg Bambeck (CDU) forderte Messungen und Messprotokolle während der Arbeiten sowie ein Risse-Monitoring an den Häusern, das den Eigentümern ausgehändigt werde. Zudem müsse es einen Ansprechpartner für die Bürger geben.

Auch Wolfgang Köhler (Aufbruch) bekräftigte: „Die Häuser stehen auf ungeeignetem Grund, deshalb muss penibel darauf geachtet werden, dass weitere Schädigungen weitestgehend ausgeschlossen werden.“ Carsten Willnecker (FDP) sprach sogar von einem Gutachter, der die Maßnahmen begleiten solle.

Kallenbach sagte, dass es auch in der Schumannstraße, wie bei jeder größeren Maßnahme, ein Infoblatt mit Ansprechpartnern für die Anwohner gebe. Ein Kollege sei zudem täglich auf der Baustelle, und mit der Beweissicherung werde man erst kurz vor dem Bau beginnen.

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