Wohnungsbau in der Region Alte Häuser weichen Neubauten in Sankt Augustin

Sankt Augustin · Wohnungsbaugesellschaft des Rhein-Sieg-Kreises plant 75 neue Wohnungen. Acht bestehende Gebäude werden sukzessive abgerissen und durch neue ersetzt. Alle bisherigen Mieter sollen auch in den neuen Häusern wieder eine Wohnung erhalten.

Der Bedarf nach bezahlbarem Wohnraum ist da, aber oft mangelt es an den passenden Grundstücken. Aus diesem Grund schlägt die Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft (GWG) für den Rhein-Sieg-Kreis in Sankt Augustin Ort nun einen anderen Weg ein. Sie will die acht bestehenden Mehrfamilienhäuser an der Straße Auf der Heide abreißen und durch zehn größere Neubauten ersetzen. Der Sankt Augustiner Umwelt-, Planungs- und Verkehrsausschuss hat sich bereits einstimmig für die Aufstellung eines entsprechenden Bebauungsplans ausgesprochen. Dafür ist ein beschleunigtes Verfahren vorgesehen. Der Rat entscheidet in seiner Sitzung am Mittwoch, 20. Februar, endgültig darüber.

Die acht bestehenden Gebäude aus den 1950er Jahren, die derzeit 32 öffentlich geförderte Wohnungen bieten, sind laut GWG in die Jahre gekommen. Dafür fand Architekt Matthias Ortner von der GWG viele Beispiele. So sei etwa der Wärmeschutz schlecht, es gebe kaum Schallschutz, keine Balkone, zu wenige Fenster, und auch die Barrierefreiheit sei nicht gegeben. "Man kann die Häuser zwar sanieren, aber die Bauweise nicht ändern", sagte Ortner.

Deshalb sollen die Mehrfamilienhäuser sukzessive abgerissen werden. An ihre Stelle sollen zehn neue Gebäude rücken, die Platz für 75 barrierefreie Zwei- und Drei-Zimmer-Wohnungen bieten können. Davon sollen künftig 43 öffentlich gefördert und 52 oder 65 Quadratmeter groß sein, weitere 32 sind frei finanziert aber mietpreisgedämpft geplant. Sie sollen Wohnflächen von 72 sowie 81 Quadratmetern haben. "Wir möchten auf die Wohnungsnot reagieren, indem wir die Quantität, aber auch die Qualität der Wohnungen steigern", teilt die GWG mit. Alle bisherigen Mieter sollen auch in den neuen Häusern wieder eine Wohnung erhalten. Um das zu gewährleisten, entstehen die Gebäude nacheinander. Zunächst soll laut GWG ein Mehrfamilienhaus weichen. Steht das erste neue Haus, könnten alle Bestandsmieter des oberen Grundstücks in dieses einziehen.

Häuser abreißen und ersetzen

Danach würden die weiteren Häuser auf dem oberen Grundstück abgerissen und ersetzt. In diese könnten dann wiederum die Mieter aus den Sozialwohnungen des unteren Areals einziehen. Anschließend stehe dort der Abriss und Neubau an. Diese Lösung sei möglich, da aufgrund eines Mietstopps bereits viele Wohnungen leerstünden, so Ortner. Der Großteil der erforderlichen Stellplätze soll in einer Tiefgarage mit Raum für 52 Autos entstehen, darüber hinaus sind zehn Parkflächen und 18 Carports vor den Häusern geplant. Auch E-Ladestationen hat die GWG in ihre Überlegungen einbezogen, wie auch Unterflurcontainer statt der oberirdischen Müllsammelstellen.

Die Gesellschaft rechnet insgesamt mit einer Bauzeit von vier Jahren. Fragen ergaben sich im Ausschuss an die Präsentation unter anderem zu den Mietkosten. "Ist gewährleistet, dass die Bestandsmieter sich die neuen Wohnungen auch leisten können", fragte etwa Jörg Kourkoulos von der SPD. Laut Ortner ist bei geförderten Wohnungen ein Mietpreis von 6,20 Euro Kaltmiete vorgegeben. "Es ist zu erwarten, dass das zu tragen ist", so der Architekt. "Zumal es über Wohnberechtigungsscheine läuft."

Insgesamt kam das Projekt bei den Politikern gut an. Sie lobten es als "gutes Konzept", "tolle Sache", "etwas ganz besonderes" und "dringend notwendige Veränderung". Auch die Stadt ist von den Plänen überzeugt. "Ich halte es für ein sehr schönes, gutes und wichtiges Projekt", sagte der Erste Beigeordnete Rainer Gleß. "Derzeit fehlt es in den Wohnungen an allem."

Gespräche will die Stadt mit dem Investor noch bezüglich der Wohnungsgrößen führen, da sie auch einen Bedarf an Wohnungen mit vier oder mehr Zimmern sieht.

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