Erster Huma-Teilabschnitt eröffnet Alles neu auf drei Etagen
SANKT AUGUSTIN · Olga Rabiceva wirkte glücklich, aber geschafft. Die Bonnerin stand am Donnerstagmorgen im Eingangsbereich des gerade neu eröffneten Huma, quer im Einkaufswagen lag ein Fernseher gewaltigen Ausmaßes - Bildschirm-Diagonale: 1,39 Meter. Die Bonnerin kommt nach eigener Aussage öfter in das Einkaufszentrum. Über den neuen ersten Teilabschnitt sagte sie: "Es ist alles größer, einfach moderner."
Traditionell sprechen die Verantwortlichen an solchen Tagen über Teamarbeit, Kraftanstrengungen und die positiven Auswirkungen, was auch auch gestern so war. Huma-Projektleiter Lars Johannsen etwa sagte: "Es ist ein großer Tag für die Stadt Sankt Augustin."
[kein Linktext vorhanden]Bei der Frage nach den Kosten war Johannsen später dann etwas einsilbiger und zog den Vergleich zu Autobauer Rolls Royce, der Nachfragen zur PS-Zahl seiner Wagen mit einem Wort beantworte: genug. "Das ist auch in Sankt Augustin so. Es hat genug gekostet", sagte Johannsen. Mit 130 Millionen Euro liege man aber ganz gut. Dieser Betrag bezieht sich aber auf den Komplettbau, der im Jahr 2017 beendet sein soll.
Huma-Eröffnung in Sankt Augustin
Vor sieben Jahren stellte die Unternehmensgruppe Jost Hurler ihre Pläne erstmals Bürgermeister Klaus Schumacher und der Verwaltung vor. "Da gab es eine gewisse Skepsis beim Bürgermeister", erinnerte sich Johannsen. Der symbolische Spatenstich erfolgte im November 2013, das Richtfest fand ein Jahr später statt.
Und am Donnerstag um 11.34 Uhr eröffneten Johannsen, Schumacher, der Technische Beigeordnete Rainer Gleß und Centermanager Klaus Kricks den Neubau, indem sie das symbolische Band durchschnitten. Dabei bereitete nur kurzzeitig die Schere von Bürgermeister Schumacher Probleme. Pfarrerin Almut van Niekerk und Pastor Peter Emontzpohl segneten den Bau.
Schumacher nutzte seine Rede, um Seitenhiebe gegen die Nachbarn Siegburg und Troisdorf auszuteilen. Wie berichtet, klagen die beiden Städte gegen den Huma, weil die Fläche für das Textilsortiment zu groß sei. "Die Sache mit den Klagen kriegen wir noch hin. Wenn die hier einkaufen, sehen die, dass sich das erledigt", sagte Schumacher. Und Gleß ergänzte: "Die Ansiedlung von H&M in Siegburg zeigt doch, dass sich diese Unternehmen nicht trotz des Huma ansiedeln, sondern gerade wegen des Huma."
Die Verkaufsfläche im eröffneten Bau beträgt mehr als 20.000 Quadratmeter. Bisher verbaute Hurler 72.000 Tonnen Beton, 1700 Quadratmeter Fensterglas und 5200 Quadratmeter Fliesen. Hinzu kommen 320 Kilometer Kabel. 27 Geschäfte sind dort untergebracht.
Staus auf den Straßen
Im alten Huma beginnt laut Hurler-Sprecher Steffen Warlich Ende November der Rückbau, zunächst innen. "Ab Anfang des Jahres geht es außen los, das wird man dann auch sehen", sagte Warlich.
Um 6 Uhr hatte am Donnerstag ein Elektronikhandel geöffnet, rund 400 Kunden standen laut Warlich zu dieser Zeit schon an. Besonders auffällig: Viele Kunden sicherten sich grüne Wäscheständer. Später am Morgen bildeten sich teilweise längere Staus auf den umliegenden Straßen. Laut Polizei gab es aber keine besonderen Vorkommnisse rund um die Eröffnung.
