Rabbi Klein ermittelt wieder Alfred Bodenheimer zu Gast auf dem Sofa

SANKT AUGUSTIN · Mit „Ihr sollt den Fremden lieben“ schickt der Schweizer Autor Alfred Bodenheimer Rabbi Klein bereits zum vierten Mal auf Verbrecherjagd. Am Montag, 6. November, ist der Autor zu Gast auf dem Sofa in der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg in Sankt Augustin.

 Der Schweizer Autor Alfred Bodenheimer schickt Rabbi Klein bereits zum vierten Mal auf Verbrecherjagd. Am Montag stellt er seinen neuen Krimi in Sankt Augustin vor. FOTO: AYSE YAVAS

Der Schweizer Autor Alfred Bodenheimer schickt Rabbi Klein bereits zum vierten Mal auf Verbrecherjagd. Am Montag stellt er seinen neuen Krimi in Sankt Augustin vor. FOTO: AYSE YAVAS

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Warum öffnen sich Menschen eigentlich so schnell einem Geistlichen? Sie erzählen ihm oder ihr nicht nur direkt ihre Lebensgeschichte und ihre Probleme, sondern erwarten auch eine Lösung, wenn es einmal brenzlig wird. Und das oftmals unabhängig von ihrer Konfession.

Das findet zumindest Gabriel Klein. Er ist Rabbi und ein Auftritt in einer Show im Schweizer Fernsehen katapultiert ihn mitten in einen Mordfall, bei dem der beliebte Moderator Kim Nufener erschlagen aufgefunden wird. Im Verdacht steht Nufeners Lebensgefährte, der exzentrische Modedesigner Lesjer Morgenroth. Der bestreitet die Tat und bittet Rabbi Klein um Hilfe. Der sagt natürlich zu, doch sehr schnell wünscht er sich, dass er sich niemals mit dem Fall befasst hätte.

Mit „Ihr sollt den Fremden lieben“ schickt der Schweizer Autor Alfred Bodenheimer Rabbi Klein bereits zum vierten Mal auf Verbrecherjagd. In diesem Roman bekommt er Unterstützung von Vertretern anderer Religionen. Klein ist zwar immer als Vermittler unterwegs, doch bei den Themen Religionsfrieden und Antisemitismus zeigt sich die Skepsis des Protagonisten.

„Ich denke, das Charakteristische ist, dass der Vermittler zugleich auch Ermittler ist“, sagte Bodenheimer in einem Interview mit den Hanser Literaturverlagen. „Er freut sich und tut seinen Teil dazu, dass Religionen ins Gespräch kommen, und er misst religiösen Anschauungen positive, zum Teil heilende Eigenschaften zu – aber er hat nicht die Illusion, dass gewisse hartnäckige atavistische und auch gefährliche Überreste so rasch verschwinden werden, dass Religion nicht auch der Selbstgerechtigkeit und Unversöhnlichkeit in die Hände spielen kann.“

Eine Besonderheit ist, dass Rabbi Klein im Laufe der Handlung in einer Moschee predigen darf. Gab es so etwas auch schon in der Realität? „Mir wären solche Auftritte jedenfalls nicht bekannt, ich könnte sie mir aber durchaus vorstellen. Zumal auch der neue Züricher Gemeinderabbiner im interreligiösen Gespräch seit langem aktiv ist“, schilderte Bodenheimer seine Erfahrungen. „Ich selbst durfte vor einigen Jahren einmal eine kurze Ansprache, eigentlich mehr ein Grußwort, in einer kleinen Moschee in Süddeutschland halten.“

Das sagt der GA: Ein spannender Krimi voller Irrungen, gespickt mit interessanten Diskussionen rund um die Religionen und Toleranz, der mit einem sympathischen Protagonisten aufwartet.

Zu Gast auf dem Sofa: Wer Alfred Bodenheimer einmal live erleben möchte, hat dazu am Montag, 6. November, ab 19.30 Uhr in der Bibliothek der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg, Grantham-Allee 20, die Möglichkeit. Denn dann ist der Krimiautor mit seinem neuen Roman „Zu Gast auf dem Sofa“.

Tickets sind für zehn, ermäßigt sechs Euro in der Bücherstube Sankt Augustin, Alte Heerstraße 60, oder in der Hochschulbibliothek erhältlich.

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