Hochschule Bonn-Rhein-Sieg 14 Millionen Euro für die Zukunft

Sankt Augustin/Rheinbach · Die Hochschule Bonn-Rhein-Sieg will in Sankt Augustin und Rheinbach weiter wachsen. Das neue Ziel: 10.000 Studenten, aktuell sind es knapp 8000.

Hartmut Ihne hat eine Vision für die Hochschule Bonn-Rhein-Sieg. Der Präsident sagte am Mittwoch bei der Vorstellung des zweiten Hochschulentwicklungsplanes: „Das Ziel ist, 10.000 Studierende bis 2020 zu erreichen.“ Derzeit sind es 7951, doch der Plan sieht zehn weitere Studiengänge vor, vier im Bachelorbereich, sechs im Mastersektor – zwei davon am Standort Hennef (aktuell 334 Studenten), fünf in Rheinbach (2321) und vier in Sankt Augustin (5296). Davon wird ein Studiengang sowohl in Sankt Augustin als auch in Rheinbach gelehrt.

Dabei war die Bildungseinrichtung ursprünglich einmal für lediglich 2300 Studenten geplant. Doch das ist mittlerweile 21 Jahre her und längst überholt.

Deshalb investiert die Hochschule über den Entwicklungsplan in den nächsten fünf Jahren 14 Millionen Euro in ihre Standorte in Sankt Augustin, Rheinbach und Hennef – etwa in Lehre und Forschung.

Die Summe ist losgelöst von den 36 Millionen Euro für die Erweiterungsbauten in Sankt Augustin und Rheinbach: In Sankt Augustin baut sie für 15 Millionen Euro, in Rheinbach für elf, weitere zehn Millionen entfallen auf Einrichtungsgegenstände.

Flächen für weitere Ausdehnungen

Doch in Sankt Augustin etwa beruht der Erweiterungsbau auf Zahlen aus dem Jahr 2010, sie sind laut Ihne schon überholt. „Kurzfristig helfen wir uns mit Anmietungen“, sagte er. Doch Ihne denkt einen Schritt weiter. Sowohl in Sankt Augustin als auch in Rheinbach sieht er angrenzende Flächen für weitere Ausdehnungen, um die Raumnot zu lindern. „In Sankt Augustin haben wir noch Platz im Zentrum und positive Signale der Stadt erhalten“, sagte er.

Der Technische Beigeordnete Rainer Gleß sagte dem General-Anzeiger: „Neben dem Erweiterungsbau sind noch rund 5000 Quadratmeter frei, die wir für die Hochschule reserviert haben.“ Zudem hat die Stadt laut Gleß den sogenannten Butterberg in petto, die 6000 Quadratmeter große Wirtschaftsfläche liegt in der Nähe.

Denn die Hochschule hat zukünftig viel vor: Ein Zentrum für angewandte Forschung soll entstehen, Unternehmen sollen sich am Campus ansiedeln. „Uns bieten auch Investoren an, für uns zu bauen. Wir sind in Gesprächen“, sagte Ihne.

Entscheidung sollte im Frühjahr fallen

Aufgrund der Platzprobleme brachte er auch die Räume der Philosophisch-Theologischen Hochschule (PTH) der Steyler Missionare in Sankt Augustin ins Spiel. Die Hochschule liegt gut einen Kilometer von der PTH entfernt. Wie berichtet, steht sie vor dem Aus, weil das Provinzkapitel der Steyler im vergangenen November ihre Schließung empfohlen hatte.

Eine Entscheidung sollte im Frühjahr fallen, noch steht sie allerdings weiterhin aus. „Das könnte eine Möglichkeit sein, aber wir wissen ja noch gar nicht, was dort passiert“, sagte Ihne.

Insgesamt drei Jahre lang haben unter anderem Präsidium, Professoren, externe Ideengeber und 30 Studierende am zweiten Entwicklungsplan gearbeitet, er ist vom Gesetzgeber vorgeschrieben. Der erste galt von 2010 bis 2015. „Wir sind der Überzeugung, dass eine Hochschule eine Strategie braucht“, sagte Ihne. Es sei aber nicht als Bibel zu verstehen, sondern dynamisch. „Es sind die Leitplanken für unsere Hochschule.“

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