Projekt Rheinbrücke zwischen Wesseling und Niederkassel Rheinbrücke: SPD will Schulterschluss der gesamten Region

Region · SPD-Vertreter verschiedener politischer Ebenen haben sich gemeinsam und mit Nachdruck für die neue Rheinbrücke zwischen dem Kölner Süden beziehungsweise Wesseling und Niederkassel ausgesprochen.

„Wir wollen diese Brücke, um massive Verkehre abzumildern“, sagte Jochen Ott, Vorsitzender der Kölner SPD und Mitglied im Verkehrsausschuss des NRW-Landtags bei einem Pressegespräch, zu dem die Sozialdemokraten ins Wesselinger Rheinforum geladen hatten.

Ott forderte ein Gesamtbekenntnis aller, die die neue Brücke wollen: Stadträte und Kreistage, Verbände und Institutionen, aber auch die allgemeine Öffentlichkeit. Nach Ansicht der SPD müssten alle gemeinsam darauf hinarbeiten, dass die Brücke doch noch eine höhere Bewertung im Bundesverkehrswegeplan erhält. Ott: „Ein Hin und Her im Hintergrund“ könne man sich nicht leisten.

„Die SPD in der Region steht geschlossen hinter der Rheinbrücke“, sagte Dierk Timm, Vorsitzender der SPD-Kreistagsfraktion Rhein-Erft. Die Brücke sei wichtig für die Region, meinten auch Wesselings Bürgermeister Erwin Esser und Dagmar Andres, Landtagsabgeordnete aus dem Rhein-Erft-Kreis.

Nach Angaben von Sebastian Hartmann, Bundestagsabgeordneter aus dem Rhein-Sieg-Kreis, habe man nun noch einige Monate Zeit, um die Brücke an eine bessere Position im Bundesverkehrswegeplan zu bekommen.

Wie berichtet, steht das Bauwerk im Entwurf des Bundesverkehrswegeplans nur in der Kategorie „Weiterer Bedarf mit Planungsrecht“. Das heißt, dass der Bund bis 2030 kein Geld einplant, dem Land jedoch gestattet, die Planung voranzubringen. 367 Millionen Euro soll die Brücke mitsamt Anbindung an die A 555 sowie an die A 59 kosten.

Wie Hartmann erläuterte, sei die sechswöchige Phase der Öffentlichkeitsbeteiligung am Bundesverkehrswegeplan nun beendet. Deren Ergebnisse würden jetzt in den Entwurf des Plans eingearbeitet. Mit einer Vorlage des überarbeiteten Plans durch den Bundesverkehrsminister rechnet Hartmann noch vor der Sommerpause.

In den Monaten Oktober, November und Dezember werde es dann politische Beratungen und schließlich einen endgültigen Beschluss zum Bundesverkehrswegeplan geben, so Hartmann. Es brauche aber ein Bekenntnis der Region zur Brücke.

Schwierigkeit der Trassenführung

Laut Ott besteht bei den Planungen von Straßen – somit auch bei einer Straßenbrücke – die große Schwierigkeit der Linienfindung, also der genauen Trassenführung der Straße. Alleine dieses Verfahren könne bis zu 30 Jahre dauern. Eine wichtige Rolle spielt laut Ott die Umweltverträglichkeitsstudie für die geplante Straßenführung.

Linksrheinisch sehe er beim Anschluss an das Straßennetz keine Probleme, so Ott. Anders sehe das beim rechtsrheinischen Anschluss an die A 59 aus, sagte er mit Blick auf die Spicher Seen und den damit verbundenen Naturschutz. Wenn aber alle sagten, dass die Brücke gewollt sei, müsse auch jeder vor Ort daran arbeiten, dass sie komme, sagte Ott weiter – auch in Richtung von Umweltschutzverbänden. Es sei leicht, aufgrund einer gefundenen Tierart die Planungen zu verschieben.

Zugleich sprach sich Ott für eine Schienenverbindung über die Brücke aus. „Sollte das zu komplex sein, müssten wir notfalls zwei Brücken nebeneinander planen“, meinte er. Quasi eine „kölsche Lösung“. Denkbar sei für ihn aber auch eine Brücke mit zwei Ebenen: eine für die Straße, eine für die Schiene.

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