Schreiben ist sein Lebensinhalt Nach der Idee beginnt die Arbeit für Klaus Tröbs

NIEDERKASSEL · Der Niederkasseler Klaus Tröbs hat sein Schreibtalent erst nur beruflich genutzt. Später schrieb er über 60 Theaterstücke und acht Romane. Bei aller Kreativität hat er dabei vergessen, sich eine Ehefrau zu suchen.

 Die Manuskripte stapeln sich am Schreibtisch, wo Klaus Tröbs seiner Kreativität freien Lauf lässt.

Die Manuskripte stapeln sich am Schreibtisch, wo Klaus Tröbs seiner Kreativität freien Lauf lässt.

Foto: Welt

Bei einem Wettbewerb, wer die meisten Romane und Theaterstücke in einem Jahr verfasst hat, würde Klaus Tröbs (74) ganz weit vorne landen. Der gebürtige Chemnitzer, der 1961 zunächst in Bonn, dann in Niederkassel seine neue Heimat fand, hat bis heute über 60 Theaterstücke und acht Romane geschrieben.

Klammert man die 20 Jahre als Sport- und Lokaljournalist aus, "da hatte ich überhaupt keine Zeit, zusätzlich zu schreiben", ist die Quote beachtlich. Mehr als 50 Mal stand er zudem für den Rheidter Theaterverein auf der Bühne. Hinzu kommen 22 Jahre im Vorstand und als Jugendleiter bei Hertha Rheidt und dem Siegburger SV 04.

"Bei all dem Engagement habe ich vergessen, mir eine Ehefrau zu suchen", bedauert Tröbs sein Singledasein. Aber er nimmt auch das mit Humor, denn schließlich sei das ja seine eigene Schuld gewesen. Nicht vergessen hat er jedoch den immerwährenden Drang, zu schreiben.

Das sei schon während seines Studiums losgegangen. "Ich saß oft auf einer Bank und schrieb Gedichte oder Kurzgeschichten", erinnert sich Tröbs, der in Bonn Germanistik und Politische Wissenschaften studiert hat.

Seine acht Romane sind erst nach der aktiven beruflichen Zeit entstanden. Der neueste unter dem Titel "Seilschaften" spielt im Stasi-Milieu und ist 2013 im united p.c. verlag erschienen. Zuvor erschien sein Roman "50 Jahre und ein Tag", in dem ein Jugendlicher 1957 spurlos verschwindet.

Im Verlauf des Science-Fiction-Romans stellt sich heraus, dass er von Aliens gekidnappt wurde und mit einer Mission zur Erde zurückkehrt. Seine Ideen kommen Tröbs sehr häufig nachts, quasi beim Schlafen. "Ich muss oft selbst laut lachen über das, was ich mir so ausdenke", erzählt der Autor. Häufig macht er sich im Dunkeln erste Notizen und dann geht's los.

Seine zahlreichen Theaterstücke bieten Stoff vor allem für Laienspielgruppen. "Ein Tratschweib wird aufs Kreuz gelegt", verspricht vor allem Unterhaltung - und genau das will der Autor dem Theaterbesucher bieten. Seinen Rekord stellte Tröbs auf, als er in einem Monat ein Theaterstück komplett fertig schrieb.

Zunächst tippt er seine Ideen schnell runter. Erst danach beginnt die wirkliche Arbeit, denn mindestens zweimal liest und redigiert er die immer wieder ausgedruckten Versionen. Viele Tonerkassetten und Lesestunden später geht das Werk zu einem der neun Verlage, mit denen Tröbs zusammenarbeitet.

Meist schreibt er mehrere Stücke gleichzeitig. Derzeit sind dies Theaterstücke für Kinder. Bevor er sich jedoch an sein Notebook begibt, fährt der 74-Jährige jeden Tag mit dem Fahrrad zum Römerbad, um dort seine 1800 Meter zu schwimmen. "Schwer ist beim Schwimmen nur der erste Anlauf, das ist genauso wie bei meinen Stücken", meint Tröbs.

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