Niederkassel Kita-Kind an Tuberkulose erkrankt

Niederkassel · Ein fünfjähriges Kindergartenkind aus Niederkassel ist an Tuberkulose erkrankt. Das teilte der Rhein-Sieg-Kreis am Mittwoch mit. Das Kreisgesundheitsamt in Siegburg ermittelt Kontaktpersonen und informiert in der betroffenen Kindertagesstätte.

 Röntgenaufnahmen des Brustkorbes dienen häufig dazu festzustellen, ob eine Tuberkulose-Infektion vorliegt.

Röntgenaufnahmen des Brustkorbes dienen häufig dazu festzustellen, ob eine Tuberkulose-Infektion vorliegt.

Foto: DPA

Tuberkulose ist eine meldepflichtige Krankheit, die durch den Erreger Mycobacterium tuberculosis hervorgerufen wird und von Mensch zu Mensch übertragbar ist. Die Diagnose wurde in einer Kinderklinik gesichert, die Behandlung bereits eingeleitet. Im Rhein-Sieg-Kreis gab es im vergangenen Jahr 30 Fälle.

Inzwischen ist das Kind wieder zu Hause und wird dort ambulant weiter behandelt. Da das Kind eine Kita in Niederkassel besucht, kann nicht ausgeschlossen werden, dass sich weitere Kinder oder Erzieher angesteckt haben. Die größte Gefahr besteht bei engem und häufigem Kontakt. „Wir wenden uns jetzt an alle Personen“, sagt Kreissprecherin Rita Lorenz. Insgesamt besuchen 67 Mädchen und Jungen die Einrichtung, 16 Erzieher arbeiten dort.

Das Gesundheitsamt des Kreises ist informiert und steht in Kontakt mit der Familie, der Leitung der Kindertagesstätte und den behandelnden Ärzten. Die Kontaktpersonen werden vom Kreisgesundheitsamt angeschrieben und angehalten, einen Tuberkulin-Hauttest, eine Blutuntersuchung oder eine Röntgenaufnahme der Lunge machen zu lassen. So lässt sich herausfinden, ob eine Ansteckung erfolgt ist oder nicht. Die Behörde wird dazu in der betroffenen Kindertagesstätte eine Informationsveranstaltung anbieten.

Als enge Kontaktpersonen gelten grundsätzlich Menschen, die mit dem an Tuberkulose Erkrankten in einer Wohnung leben oder an der Arbeitsstätte, in der Schule und Kita oder beim Sport regelmäßig mit dem Erkrankten zusammen sind. Tuberkulose lässt sich mit Medikamenten erfolgreich behandeln, wenn der Patient die verordnete Tabletten-Kombination regelmäßig und lange genug einnimmt. Vier Wochen nach Beginn einer korrekten Behandlung ist dann nicht mehr mit einer Ansteckungsgefahr zu rechnen.

Im Rhein-Sieg-Kreis gab es im vergangenen Jahr 30 gesicherte Tuberkulosefälle. 2014 registrierte die Behörde rund 40 Tuberkulosefälle, bei denen das Gesundheitsamt das Umfeld der Patienten informierte.

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