Ergebnis einer Machbarkeitsstudie Stadtbahn soll über die Siegaue zur Linie 66 führen

Niederkassel · Die Pläne für eine Stadtbahn nach Bonn treffen in Niederkassel auf ein positives Echo. Doch wie könnte der geplante Verlauf aussehen? Es gibt verschiedene Möglichkeiten.

Gleise auf der Busspur: Die L 269 bietet sich für einen Abschnitt der gewünschten Stadtbahn nach Bonn an.

Gleise auf der Busspur: Die L 269 bietet sich für einen Abschnitt der gewünschten Stadtbahn nach Bonn an.

Foto: Martina Welt

Eine Stadtbahn ist technisch machbar, und man müsste sich zwischen unterschiedlichen Varianten entscheiden. Das war das Ergebnis der Machbarkeitsstudie, die von einem Gutachter des Ingenieurbüros Vössing im Niederkasseler Umwelt-, Verkehrs- und Planungsausschuss vorgestellt wurde. Der Niederkasseler Ausschuss nahm die Studie positiv auf und beauftragte die Verwaltung, die Öffentlichkeit zu informieren sowie sich an der nun anstehenden Kosten-Nutzen-Untersuchung zu beteiligen.

In Auftrag gegeben wurde die Studie vom Rhein-Sieg-Kreis den Städten Troisdorf und Niederkassel sowie der Rhein-Sieg-Verkehrsgesellschaft (RSVG), die das Schienennetz betreibt. Untersucht wurden die Möglichkeiten, die Städte Köln, Niederkassel, Troisdorf und Bonn durch eine Stadtbahn miteinander zu verbinden.

Niederkassel ist mit 40.000 Einwohnern die größte Gemeinde im Rhein-Sieg-Kreis ohne Schienenanbindung. Dabei eigne sich die Stadt besonders für eine Anbindung durch die Stadtbahn, erläuterte der Gutachter, denn sie sei wie eine Perlenkette entlang des Rheins aufgefädelt. Deshalb seien die Haltestellen gut erreichbar. Zudem befinde sich das Schnellbussystem an seiner Kapazitätsgrenze, was auch für Schienenverkehr spreche.

Einiges muss noch geklärt werden

Ob die Stadtbahn am Ende mit Hoch- oder Niederflurwagen betrieben werden soll, wo der Güterverkehr entlangführen soll, und ob im Norden die Anbindung an die Stadtbahnlinie 7 in Zündorf oder über die neue Rheinbrücke an die Stadtbahnlinie 16 in Godorf erfolgen soll: All dies muss im Verlauf des Verfahrens geklärt werden. In Richtung Bonn würde die Stadtbahn über die Siegaue in Mondorf an die Linie 66 herangeführt werden.

Dazu schlagen die Planer vor, die Busfahrspur auf der L269 zu nutzen, um dort die Gleise für die Stadtbahn zu installieren. Zehn bis 15 Jahre wird es in jedem Fall dauern, bis die ersten Fahrgäste die Bahn nutzen können. „Es ist eine Herkulesaufgabe, und wir brauchen Verbündete“, formulierte es CDU-Fraktionschef Marcus Kitz. Er verwies darauf, für den Güterverkehr möglicherweise eine alternative Trasse zu suchen. Peter Tilgner (SPD) regte eine Realisierung in verschiedene Abschnitte an, denn die Südverbindung von Mondorf nach Bonn habe schon einen eigenen Verkehrswert.

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