Hyundai-ix35: Viel Liebe zum Detail

Der koreanische Pkw-Hersteller Hyundai präsentiert jetzt einen Nachfolger des Kompakt-SUV Tucson auf dem deutschen Markt. Das neue Modell trägt die Bezeichnung ix35, ist ein völlig neu entwickeltes Auto und kostet ab 20 990 Euro.

Hyundai-ix35: Viel Liebe zum Detail
Foto: Werksfoto

Der koreanische Pkw-Hersteller Hyundai präsentiert jetzt einen Nachfolger des Kompakt-SUV Tucson auf dem deutschen Markt. Das neue Modell trägt die Bezeichnung ix35, ist ein völlig neu entwickeltes Auto und kostet ab 20 990 Euro. Wie den Tucson gibt es den ix35 wahlweise als reinen Fronttriebler oder mit einem variablen Allradantrieb, der auf Knopfdruck bis 38 km/h sogar mit starrem Durchtrieb arbeitet.

Der ix35 tritt nicht gerade ein leichtes Erbe an. Sein Vorgänger verkaufte sich nämlich vergleichsweise gut. 2008 wurden mehr als 8 000 Tucson in Deutschland zugelassen, und selbst im Krisenjahr 2009 konnte er noch knapp über 7 500 Käufer anlocken.

Im Vergleich dazu spielten seine größeren Brüder, der Santa Fe und der erst neun Monate alte ix55 nur Statistenrollen. Aber um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen: Der Star dieses Segments heißt VW Tiguan. Er verkaufte sich im vergangenen Jahr mehr als 44 500 Mal in Deutschland.

Daran wird der ix35 nicht heranreichen. Obwohl er formal mehr her macht und mit 4,41 Meter Länge und 1,82 Meter Breite fast exakt die gleiche Statur hat. Mit auffälligem Kühlergrill, Wölbungen auf der Motorhaube (Powerdomes), weit ausgestellten Radhäusern und schmissigen Lichtkanten an den Flanken lässt er nicht nur seinen Vorgänger, sondern auch den Volkswagen alt aussehen. Kreative Bemühungen und viel Liebe zum Detail lassen auch der Innenraum erkennen. Besondere Sorgfalt bei der Materialauswahl und -verarbeitung sind offensichtlich.

Das gilt auch für die kluge Raumaufteilung des auf 2,64 Meter Radstand rollenden Koreaners. Vorn fehlt einem nichts, und wer als Erwachsener nach hinten verbannt wurde, wird das keineswegs als Degradierung empfinden. Trotz leicht abfallender Dachlinie reicht auch die Kopffreiheit gut aus. Der Gepäckraum fasst 591 Liter und kann auf 1 436 Liter erweitert werden. Wem das nicht reicht: Selbst als reiner Fronttriebler darf der ix35 bis zu zwei Tonnen schwere Anhänger schleppen.

Allradantrieb ist sowieso nicht generell an Bord. Nur beim Topmodell ix35 CRDI mit 135 kW/184 PS starkem Common-Rail-Diesel ist er im Preis von 28 490 Euro enthalten. 24 190 Euro kostet die 100 kW/136 PS-Version dieses Dieselmotors. Für Allradantrieb muss man dort aber noch 1 700 Euro drauf legen. Beide Varianten sind an Sechsganggetriebe gekoppelt und verbrauchen zwischen 5,5 und 6,1 Liter/100 km - entsprechend 147 bis 159 g/km CO2. Beim stärkeren Motor steht eine Sechsstufenautomatik zum Aufpreis von 1 450 Euro zur Wahl. Damit erhöht sich der Verbrauch auf 7,2 Liter/100 km (189 g/km CO2).

Mit Dieselmotor ist der ix35 zweifellos am angenehmsten zu fahren. Vor allem die mit 383 Nm Drehmoment satt anschiebende 184-PS-Version überzeugt. Doch auch der Benziner, den es mit Frontantrieb für 20 990 Euro und mit Allradantrieb für 22 690 Euro gibt, ist eine Überlegung wert. Mit seinen 120 kW/163 PS steht er ebenfalls nicht gerade im Weg herum und verbraucht mit 7,6 Liter Super auf 100 Kilometern (180 g/km CO2) nicht übermäßig viel. Wie der Diesel erfüllt er Euro 5, hat allerdings nur fünf Gänge statt sechs beim Diesel. Sechsstufenautomatik gibt es beim Benziner ebenfalls für 1 450 Euro Aufpreis.

Schon das Basismodell besitzt ESP mit Bergan- und -abfahrhilfe, sechs Airbags, Klimaanlage, CD-Radio, Bluetooth-, USB- und iPod-Anschluss, Bordcomputer und Leichtmetallräder. Alle ix35 gefallen durch sanfte Federung, bequeme Sitze und niedrige Fahrgeräusche. Die Sicht nach schräg hinten ist allerdings miserabel.

Nicht nur deswegen empfiehlt sich die 1 600 Euro teurere "Style"-Version. Sie hat dem Basismodell neben Klimaautomatik, Lichtsensor, Lederlenkrad und vier beheizbaren Teilledersitzen einen Rückfahrwarner voraus. Nebelscheinwerfer, Lendenwirbelstütze am Fahrersitz und ein vollwertiges Ersatzrad statt Pannenset gehören ebenfalls dazu.

Für noch 2 100 Euro mehr gibt es den Allrad-Benziner und den stärksten Diesel auch mit "Premium"-Ausstattung. Sie umfasst Regensensor, Reifendruckkontrolle, schlüssellosen Zugang mit Start-Knopf, getönte Scheiben, Serie-60-Reifen, Geschwindigkeitsregelanlage mit Lenkradtasten sowie Vollledersitze. Dazu gehört auch ein glitzernder Chrombesatz am Lenkrad, der aber mit Sicherheit nicht bei jedem Käufer auf Zustimmung stoßen wird.

Eine Schaltanzeige besitzen alle ix35 schon jetzt. Start-Stopp-Automatik wird es erst Ende des Jahres geben. Dann schieben die Koreaner einen 1,6-Liter-Benziner mit Direkteinspritzung und 103 kW/140 PS nach. Gleichzeitig startet ein 1,7-Liter-Diesel mit 85 kW/116 PS, dessen Verbrauch bei nur 5,2 Liter/100 km (139 g/km CO2) liegen soll und der ebenfalls mit dem Motorabschaltsystem ausgestattet ist. mid

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