Störche auf dem Mobilfunkmast Drei Exemplare machen Station in Ranzel

Niederkassel · Drei Störche sind seit einer Woche die Attraktion im Niederkasseler Ortsteil. Offenbar halten milde Temperaturen die Tiere vom Flug in den Süden ab.

Vor rund einer Woche wurden sie zum ersten Mal gesichtet, inzwischen scheinen sich die drei Störche in Ranzel heimisch zu fühlen. Offenbar gab es für die Vögel bisher noch keinen Grund, sich auf den Weg Richtung Süden zu machen. Das ist auch keine Seltenheit, denn immer wieder überwintern Störche auch in unseren Gefilden, wenn der Winter eher milde Temperaturen aufweist. Jeden Abend fliegt das Trio über die Dächer von Ranzel, um dann seinen Schlafplatz auf einem Mobilfunkmast einzunehmen. Am frühen Morgen geht es auf Futtersuche zu dem unter Naturschutz stehenden Weilerhofer See und in die Felder der Umgebung.

Auf dem Speiseplan der Vögel stehen neben Insekten und Regenwürmer auch Fische sowie Junghasen und Jungkaninchen. Die Weißkopfstörche brüten bisher noch nicht in der Region, weiß Vogelexpertin Angelika Bornstein vom BUND. „Es gibt zwar in NRW einige Populationen, die auch brüten, so zum Beispiel in der Nähe von Recklinghausen, im Rhein-Sieg-Kreis ist man aber noch nicht so weit.“ Rund 20 bis 30 Störche verbringen jedoch den Sommer im Kreisgebiet und werden genau katalogisiert und beringt. Im Winter reisen die Tiere dann entweder bis nach Spanien oder Frankreich. Andere sogar bis in die Sahara oder zu den Feuchtgebieten Afrikas. „Es kann sehr gut sein, dass die drei Ranzeler Störche einfach später los fliegen, weil das Klima bisher relativ mild ist“, so Bornstein. Jedes Jahr gebe es auch Störche, die im Rheinland überwintern.

Bei den Ranzeler Störchen handele es sich vermutlich um Alttiere. Die jungen Störche haben noch keine roten Schnäbel und roten Beine. „Wir hoffen, dass bald das erste Paar hier brüten wird,“ sagte Bornstein. Was sie dazu brauchen, sind beweidete Wiesen mit kurzem Gras und Feuchtgebiete. Man habe schon versucht, mit künstlichen Horsten Paare zum Brüten zu bewegen. Es habe auch Störche gegeben, die Material dort hintrugen und klapperten. Zur Brut sei es jedoch bisher nicht gekommen, vermutlich weil das männliche Pendant gefehlt habe, so Expertin Bornstein.

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