Straßenausbau in Niederkassel Die Adlerstraße bekommt einen eigenen Gehweg

Niederkassel · Anwohner setzen sich mit Unterstützung der CDU-Fraktion gegen die Empfehlung der Niederkasseler Verwaltung durch. Stadt wollte Pflaster und Verkehrsberuhigung.

 Der Straßenbelag gleicht einem Flickenteppich in der Adlerstraße.

Der Straßenbelag gleicht einem Flickenteppich in der Adlerstraße.

Foto: Martina Welt

Die Anwohner der Adlerstraße haben sich, was den Ausbau ihrer Straße anbelangt, durchgesetzt. Mit den neun Stimmen der CDU-Fraktion, bei sieben Nein-Stimmen und zwei Enthaltungen der FDP, entschied sich der Niederkasseler Bauausschuss am Mittwochabend für das sogenannte Trennsystem. Das bedeutet, dass es eine Fahrbahn und einen Gehweg an der nördlichen Seite der Straße geben wird. Das war der Wunsch der Anwohner, nicht jedoch der Verwaltung, die vor der Abstimmung erläuterte, warum sie sich für ein Mischsystem mit Pflaster und Fahrbahnkissen zur Verkehrsberuhigung aussprach.

„Wir haben in der Vergangenheit bestimmte Kriterien für den Straßenausbau aufgestellt“, erläuterte der Technische Beigeordnete Helmut Esch. Für eine Anliegerstraße wie die Adlerstraße bedeute es, dass die Fahrbahn gepflastert werde und zu einer Mischverkehrsfläche ausgebaut werde. Fahrbahnkissen zur Verkehrsberuhigung seien angesichts der Länge und der Breite der Straße ebenfalls sinnvoll, so Esch weiter. Als Alternative könne man eine geteerte Fahrbahn anbieten, wenn das Pflaster den Straßenneubau um mehr als zehn Prozent verteuere. „Diese Verfahrensweise hat sich in den letzten Jahrzehnten bewährt und ist im Hinblick auf Nutzung und Gestaltung von hoher Qualität“, warb Esch für das übliche Verfahren. Dano Himmelrath erläuterte für die CDU, dass seine Fraktion auch angesichts der Bürgerproteste auf die Mischverkehrsfläche verzichten wolle, ebenso auf verkehrsberuhigende Maßnahmen. Lediglich der alternativen Ausschreibung für Straßenpflaster oder eine geteerte Fahrbahn stimmte die CDU zu.

Ein Standpunkt, der Jürgen Schulz (SPD) auf die Palme brachte. „Ich kann mich nicht entsinnen, dass jemals von den guten Gepflogenheiten so abgewichen wurde, nur weil einige Bürger aufgemuckt haben“, wetterte er gegen die CDU. Er könne es überhaupt nicht nachvollziehen, denn schließlich gebe es Gründe für den Grundsatzbeschluss, wie in Niederkassel Anwohnerstraßen ausgebaut werden sollen. Das Thema steht im Hauptausschuss am kommenden Donnerstag, 9. Februar, erneut auf der Tagesordnung. Dann gilt es zu klären, ob die Adlerstraße eine Anliegerstraße oder eine Haupterschließungsstraße ist. Die Anwohner sind der Meinung, dass die Adlerstraße eine Erschließungsstraße ist. In diesem Fall würde sich der Anteil, den die Anwohner zahlen müssen, von 65 auf 45 Prozent der Kosten verringern.

Der Hauptausschuss tagt am Donnerstag, 9. Februar, ab 18 Uhr im großen Sitzungssaal des Rathauses, Rathausstraße 19.

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