Streit um Führungsposten im Niederkasseler Rathaus CDU setzt ihren Kandidaten durch

NIEDERKASSEL · Der Niederkasseler Stadtrat hat seinen schon einmal gefassten Beschluss zur Neubesetzung der Personalamtsleiterstelle in nichtöffentlicher Sitzung bekräftigt.

 Im Niederkasseler Rathaus schwelt ein politischer Streit um die Besetzung des Chefpostens für das Personalamt.

Im Niederkasseler Rathaus schwelt ein politischer Streit um die Besetzung des Chefpostens für das Personalamt.

Foto: Holger Arndt

Der Niederkasseler Stadtrat hat seinen schon einmal gefassten Beschluss zur Neubesetzung der Personalamtsleiterstelle in nichtöffentlicher Sitzung bekräftigt. Das bestätigte Bürgermeister Stephan Vehreschild und teilte auf GA-Anfrage mit, dass der Rat Einvernehmen mit der Entscheidung für den männlichen Kandidaten hergestellt habe.

Nach Informationen des General-Anzeigers wurde der Beschluss zur Nachfolge des scheidenden Amtsleiters Wolfgang Buhrandt mit den Stimmen der CDU gefasst, die die absolute Mehrheit im Rat hat.

Zuvor hatte es Streit um die Nachbesetzung der Führungsposition gegeben, nachdem eine eigens dazu einberufene Auswahlkommission sich zunächst für eine Frau entschieden hatte. Diese Entscheidung wurde jedoch durch die CDU-Fraktion gekippt.

Die Begründung der Christdemokraten: Der männliche Bewerber sei höher qualifiziert. In der Stellenausschreibung wurden jedoch ausdrücklich auch Bewerber mit der Qualifikation zum gehobenen Dienst zugelassen, die wiederum auch die ausgewählte Kandidatin nachweisen kann. Daraufhin beanstandeten sowohl die Gleichstellungsbeauftragte Gabriele Neuhöfer als auch der Personalratsvorsitzende Frank Fütterer die erste Entscheidung zu der Personalie. Auch Erörterungsgespräche mit dem Bürgermeister führten zu keiner Einigung, sodass Vehreschild jetzt erneut einen Beschluss im Rat herbeiführte.

SPD will Beschluss vomLandrat prüfen lassen

„Wir haben alles für die Einstellung in die Wege geleitet und sind mit dem aktuellen Arbeitgeber des Bewerbers im Gespräch“, so Vehreschild. Sein Wunschtermin für den Arbeitsbeginn des neuen Personalamtschefs wäre der 1. Juli.

Gestern wurde der bisherige Personalamtsleiter Wolfgang Buhrandt in den Ruhestand verabschiedet. Stinksauer über das Verfahren und dessen Ausgang zeigte sich hingegen SPD-Fraktionsvize Friedrich Reusch. „Ich mache gerade das Schreiben an den Landrat fertig“, sagte er zum GA. Er will das gesamte Verfahren, das seiner Meinung nach gegen das Gleichstellungsgesetz verstößt, vom Landrat in seiner Funktion als Kommunalaufsicht überprüfen lassen. Alle neun Fachbereichsleiter-Stellen ebenso wie sämtliche Dezernenten-Posten seien nun mit Männern besetzt, kritisiert Reusch. „Das ist eine Schande“, so der Sozialdemokrat.⋌

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