Einkaufszentrum in Niederkassel Aldi zieht statt Rewe ein

NIEDERKASSEL · Der Rückzug von Betreiber Robert Schäfer führt zu einer Planänderungen beim Einkaufscenter im Zentrum von Niederkassel.

 Das geplante Einkaufscenter in Niederkassel von der Hauptstraße aus gesehen.

Das geplante Einkaufscenter in Niederkassel von der Hauptstraße aus gesehen.

Foto: Digitalarchitektur

Rewe-Markt-Betreiber Robert Schäfer macht einen Rückzieher. Stattdessen soll ein Aldi-Markt in das geplante Einkaufscenter im Herzen Niederkassels einziehen. Eine Nachricht, über die Bürgermeister Stephen Vehreschild nach eigener Aussage zunächst wenig begeistert war, als er am 22. April das Schreiben der Investorengruppe EKC auf dem Schreibtisch hatte, erinnert er sich auf GA-Anfrage.

„Ich war am Anfang stinksauer, sowohl über die Art und Weise der Mitteilung über die Veränderung als auch über den inhaltlichen Teil“, so Vehreschild. Inzwischen habe sich das jedoch gelegt. Zumal der Rewe-Betreiber der Stadt zugesagt habe, in den Edeka-Markt schräg gegenüber an der Hauptstraße, der zum Jahresende seine Türen schließen wird, einzuziehen, und zwar so lange, bis Aldi eröffnet. Das soll Ende 2017 der Fall sein, denn zeitliche Verzögerungen gebe es angesichts der Veränderungen nicht, versichert der Bürgermeister.

Als Reaktion auf den Brief der Investorengruppe rief Vehreschild die „Auswahlkommission zur Ortskernsanierung“ zusammen, um über die Veränderungen zu beraten. Das Treffen fand gerade statt, und inzwischen sieht auch Vehreschild die neue Besetzung im Einkaufscenter nicht mehr so negativ. Der Grund dafür, dass Rewe-Markt-Betreiber Robert Schäfer, der zu der Investorengruppe des Einkaufscenters gehört, glaubt, einen weiteren Markt an dieser Stelle nicht rentabel führen zu können, liege an neuen Bedingungen im Rewe-Konzern, so der Bürgermeister. Die gesamte Finanzierung der Inneneinrichtung wie Kühlung und Haustechnik müsse er alleine stemmen. Angesichts dieses großen Aufwandes könne er den Markt nach seinen Angaben nicht mehr rentabel führen, berichtet Vehreschild über die Ausführungen Schäfers. Deshalb habe das Investorenteam parallel mit dem Aldi-Konzern verhandelt, der eine deutlich geringere Technik und damit auch eine geringere Investition benötige, so der Bürgermeister.

„Aldi wird in den Mietvertrag mit einem neuen Konzept einsteigen“, sagt Vehreschild. Mit mehr Marken und mehr frischen Produkten werde der Aldi-Markt in Niederkassel dann einer der ersten mit neuem Konzept sein. 1180 Quadratmeter Nutzfläche stehen dem Discounter dort zur Verfügung.

Zweiter großer Mieter ist ein „dm“-Drogerie-Markt, der 790 Quadratmeter belegen will. Bereits im Juni vergangenen Jahres wurde der Bebauungsplan im Rat beschlossen. Daraufhin hat die Investorengruppe die Baupläne zur Genehmigung eingereicht, die sich jedoch an zwei Stellen vom Bebauungsplan unterschieden. Deshalb musste die Stadt die Zustimmung zweier Nachbarn einholen. Eine liege vor, die andere werde erwartet, so Vehreschild. „Wir sind in der finalen Abstimmung und denken, dass Anfang Juni die Baugenehmigung erfolgen kann.“

Dann kann die EKC-Investorengruppe um Schäfer, der in Ranzel nach eigenen Angaben den umsatzstärksten und größten Rewe-Markt im Rhein-Sieg-Kreis betreibt, mit dem Bau beginnen. Die Investorengruppe wird rund zwölf Millionen Euro auf dem knapp 8000 Quadratmeter großen Gelände Ecke Hauptstraße/Spicherstraße investieren. Neben den beiden großen Märkten sind dort auch kleinere Einzelhändler und Dienstleister sowie Wohnungen und Büros im ersten Obergeschoss geplant. Für die Bewohner wird es eine Tiefgarage geben. Die Kunden können auf dem Parkplatz hinter den Gebäuden ihre Fahrzeuge abstellen.

Was dann aus dem heutigen Edeka-Markt an der Hauptstraße wird, ist noch ungewiss. „Wir werden das Gebäude kaufen“, und Franz Haverkamp, Geschäftsführer der Stadtentwicklungsgesellschaft (SEG), träume an dieser Stelle von einem Biomarkt, so Bürgermeister Stephan Vehreschild.

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