Kirche in Niederkassel und Troisdorf „Hallo, da bin ich“

Niederkassel · René Stockhausen ist der jüngste leitende Pfarrer im Erzbistum Köln. Am Sonntag stellt sich der „Neue“ seinen Gemeinden in Mondorf, Rheidt und Bergheim vor. Noch allerdings ist er mit seinem Umzug beschäftigt.

 Im neuen Domizil, dem Pfarrhaus in Rheidt, ist Pfarrer René Stockhausen derzeit noch mit dem Umzug beschäftigt. Am Sonntag wird er in sein Amt eingeführt.

Im neuen Domizil, dem Pfarrhaus in Rheidt, ist Pfarrer René Stockhausen derzeit noch mit dem Umzug beschäftigt. Am Sonntag wird er in sein Amt eingeführt.

Foto: Martina Welt

Die Katholische Pfarreien-Gemeinschaft Siegmündung mit den Pfarreien Mondorf, Rheidt und Troisdorf-Bergheim bekommt einen neuen leitenden Pfarrer – und zwar den jüngsten im Erzbistum Köln. 35 Jahre alt ist René Stockhausen. Am Sonntag wird er in sein Amt eingeführt und löst Pfarrer Heribert Krieger ab. Geboren wurde Stockhausen in Bad Honnef, aufgewachsen ist er in Asbach, und studiert hat er in Bonn. Derzeit versucht der junge Pfarrer mit den vielen Umzugskartons in dem altehrwürdigen Pfarrhaus in Rheidt, das er am 15. August bezogen hat, fertig zu werden.

Stockhausen kommt aus Brühl, wo er drei Jahre lang eine Kaplanstelle innehatte und dort insbesondere mit der Jugendarbeit beschäftigt war. „Die leitende Stelle ist für mich durchaus eine Herausforderung“, beschreibt der Pfarrer die Aufgaben, die in Niederkassel und Bergheim auf ihn warten. „Ich will einen Beitrag dazu leisten, dass das große ehrenamtliche Engagement in vielen Kreisen und Gruppen weitergehen kann“, sagt er. Alle aktiven Gemeindemitglieder will er kennenlernen und mit ihnen gemeinsam auch die seiner Meinung nach schwierige Herausforderung meistern, den christlichen Glauben an die nächste Generation weiterzugeben. Die Zusammenführung der doch sehr eigenständigen Pfarreien sieht Stockhausen als eher unproblematisch an. „Man muss ja nicht alles zwangsfusionieren.“ Die Beheimatung am eigenen Kirchturm dürfe durchaus sein. „Aber wir werden immer weniger und müssen überlegen, wie wir uns gemeinsam auch mit den Protestanten nach außen darstellen“, so der neue Pastor.

Schon als kleines Kind habe er eine große Liebe zu Gott und zur Kirche gespürt, sagt er. Genau erklären, warum er sich für den Beruf des Priesters entschieden hat, fällt ihm allerdings schwer. „Ich hatte als Messdiener immer das Gefühl, hier bin ich zu Hause.“ Dieses Gefühl hat sich im Laufe der Zeit während seines Studiums bis hin zur Priesterweihe vor acht Jahren verfestigt. „An der Lithurgie hängt mein Herz“, beschreibt er die Faszination an seinem Beruf, der für ihn Berufung ist. Hinzu kommen die Begegnungen mit Menschen in den unterschiedlichsten Lebenssituationen von der Geburt über die Hochzeit, Krankenbesuche, Sterbebegleitung bis hin zur Beerdigung.

Auf seine Predigten bereitet sich Stockhausen intensiv vor. Politik von der Kanzel will er jedoch nicht machen. „Ich kann den Menschen etwas über den Glauben erzählen, es steht mir jedoch nicht zu, der Bundeskanzlerin zu sagen, wie sie Flüchtlingspolitik machen muss.“ Das größte Hobby des Geistlichen ist das Singen im Chor. Er singt die Bassstimme im Kammerchor Forum Vocale Köln. Das Fahrrad benutzt der Teetrinker nur als Fortbewegungsmittel, und er ist begeisterter Cineast. Sein Heimkino im Wohnzimmer ist bereits in Teilen installiert. Die große Leinwand hängt im Wohnzimmer. „Früher habe ich viele Filme gesehen, inzwischen sind es die amerikanischen Serien wie House of Cards oder Homeland, die mich fesseln“. Einen Fernseher gibt es im Rheidter Pfarrhaus nicht, und wenn der Pfarrer mal zum Heimkino einlädt, müssen sich seine Gäste darauf einstellen, dass alle Filme unsynchronisiert gezeigt werden. „Darauf lassen sich nicht allzu viele Leute ein, außer ein Freund, der auch Priester ist oder meine Schwester“.

Verpflegt werden die Gäste in Ermangelung einer Haushälterin eher mit dem Partyblech vom Pizzaservice als mit Eigenkreationen, denn die Küche ist nicht das Terrain, auf dem sich Stockhausen sicher fühlt. Am meisten freut sich der neue leitende Pfarrer auf die Arbeit mit den Gremien wie Pfarrgemeinderat oder Kirchenvorstände. Er arbeitet derzeit an seiner Predigt für die Einführungsmesse am Sonntag. Begrüßen will er seine „Schäfchen“ dort eher unkompliziert und direkt mit dem Satz: „Hallo, da bin ich.“

Der Einführungsgottesdienst wird am kommenden Sonntag ab 15 Uhr in der Pfarrkirche St. Dionysius in Rheidt stattfinden. Anschließend sind die Kirchenbesucher zum Empfang im Pfarrheim, Pasto-Ibach-Straße 19, eingeladen.

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