Verseuchtes Regenrückhaltebecken bei Lohmar Staatsanwalt ermittelt gegen unbekannt

Lohmar · Noch ist unklar, welche Substanz das Regenrückhaltebecken an der A3 bei Lohmar ist. Auch der Verursacher ist noch nicht ermittelt, mittlerweile liegt der Fall bei der Staatsanwaltschaft Bonn. Die Kosten für die Säuberung stehen nicht fest.

 In den roten Containern an dem Regenrückhaltebecken an der A 3 lagert aktuell noch der kontaminierte Schlamm.

In den roten Containern an dem Regenrückhaltebecken an der A 3 lagert aktuell noch der kontaminierte Schlamm.

Foto: Holger Arndt

Die Kreispolizei Rhein-Sieg vermutet, dass das Regenrückhaltebecken an der A3 bei Lohmar mutwillig mit einer ölartigen Substanz verunreinigt worden ist. „Wir gehen von einem Umweltdelikt aus, deshalb ist ein Strafverfahren eröffnet worden“, sagte Sprecher Stefan Birk dem GA auf Nachfrage. Hinweise auf den Verursacher gebe es aktuell noch nicht, auch der Stoff selbst sei nicht abschließend identifiziert, die Gutachten stünden noch aus.

Mittlerweile liegt das Verfahren gegen unbekannt seit dem 29. Juli bei der Staatsanwaltschaft Bonn. In dieser Zeit haben sich laut deren Sprecher Sebastian Buß aber weder Hinweise auf die genaue Substanz noch einen möglichen Verursacher ergeben. Birk sagte: „Vielleicht kann der Stoff einen Hinweis auf den Täter geben.“

Am 12. Mai hatten Mitarbeiter des Landesbetriebs Straßenbau NRW bei einer vierteljährlichen Routineüberprüfung den auffälligen Geruch und die ungewöhnliche Wasserfärbung in dem Rückhaltebecken festgestellt. Ein Arbeiter des Landesbetriebs wurde damals mit Übelkeit ins Krankenhaus gebracht.

Ersten Schätzungen zufolge soll es sich um 500 Liter der Flüssigkeit gehandelt haben. Die rechte der drei Fahrspuren der Autobahn musste kurz hinter der Anschlussstelle Lohmar-Süd auf einer Länge von etwa 200 Metern gesperrt werden, um den kontaminierten Schlamm am Grund des Beckens per Spezialverfahren zu entfernen.

Die Sperrung ist seit Ende Juli aufgehoben, auch das Regenrückhaltebecken ist laut Werner Oberhäuser, stellvertretendem Betriebsleiter der zuständigen Autobahnmeisterei Sankt Augustin, wieder in Betrieb. Dorthin läuft das Regenwasser von der Fahrbahn ab. Während der Arbeiten nahm ein benachbartes Becken das Wasser auf.

„Jetzt muss nur noch der Schlamm entsorgt werden, der in den Containern vor Ort gelagert ist“, sagte Oberhäuser. Die unter dem Schlamm liegenden Schichten aus Kies und Folie seien von der Verunreinigung nicht betroffen gewesen.

Zu den Kosten der wochenlangen Aufräumaktion sagte Oberhäuser: „Dazu kann ich noch nichts sagen, weil der Schlamm noch nicht abtransportiert und damit die Reinigung nicht abgeschlossen ist. Erst danach wissen wir mehr.“

Die Autobahnpolizei war zu Beginn der Arbeiten von insgesamt rund 200 000 Euro ausgegangen, bestätigte Ende Juni auf Nachfrage aber, dass es dabei nicht bleiben werde. Übernehmen wird sie letztendlich möglicherweise der Bund als Baulastträger.

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