St. Franziskus-Krankenhaus Schließung der Geburtshilfe in Eitorf bewegt die Gemüter

EITORF · Mehr als 100 Menschen sind am Montag zu einer Bürgersprechstunde gekommen, zu der die Geschäftsleitung des Eitorfer Sankt-Franziskus-Krankenhauses eingeladen hatte. Die geplante Schließung der Geburtshilfe an der Klinik zum 31. Dezember bewegt die Gemüter.

So sahen sich Marlies Gabriel, Geschäftsführerin der Klinik, sowie Armin Wurth, geschäftsführender Gesellschafter der Deutschen Krankenhausunion (DKU), die das Eitorfer Krankenhaus seit Sommer 2012 betreibt, reichlich Unmut über die Schließung ausgesetzt.

Grund für diese Entscheidung und der damit einhergehenden Kündigung der bisherigen Belegärztin Claudia Olmos ist laut der Klinikleitung die "zu niedrige" Geburtenrate von 190 Kindern pro Jahr in Eitorf und die Tatsache, dass trotz starker Bemühungen bisher keine weiteren Belegärzte gefunden worden seien.

Gabriel hatte bereits in der vergangenen Woche erklärt, dass die DKU die Klinik defizitär übernommen habe und sie das immer noch sei. Um das Krankenhaus überhaupt zu erhalten, müsse die Geburtshilfe-Abteilung vorübergehend geschlossen werden.

Laut Gabriel müssten es mindestens drei Belegärzte sein, damit wirtschaftlich gearbeitet werden könne und die Klinik nicht auf teure Honorarkräfte zurückgreifen müsse. Zahlreiche Menschen machten sich nach der Bürgersprechstunde auf den Weg zum Eitorfer Rathaus, wo sie kurz vor der Gemeinderatssitzung gegen die Schließung der Geburtshilfe demonstrierten.

"Der Rat der Gemeinde Eitorf protestiert gegen die völlig unerwartet und überraschend getroffene Entscheidung, die Belegabteilung für Geburtshilfe und Gynäkologie am Eitorfer Krankenhaus zum 31.12.2013 vorübergehend zu schließen", heißt es im Text einer Resolution, die der Gemeinderat am Montagabend beschloss.

Der Rat fordert darin die Geschäftsleitung der Klinik und die Kassenärztliche Vereinigung auf, "alle denkbaren Möglichkeiten auszuschöpfen und alle Anstrengungen zu unternehmen, um die Wiedereröffnung und den gesicherten Weiterbetrieb der Geburtshilfeabteilung und Gynäkologie am Eitorfer Krankenhaus schnellstmöglich zu gewährleisten".

Laut Klaus Wahl, stellvertretender Sprecher der Gemeinde, sei außerdem für Januar eine von Bürgermeister Rüdiger Storch moderierte Podiumsdiskussion geplant, an der Vertreter des Landesgesundheitsministeriums, der Bezirksregierung und der Geschäftsleitung des Krankenhauses teilnehmen werden.

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