Comedy trifft Swing: Das Eitorfer Duo "Strings2Voices" Saitenhiebe mit Humor

EITORF · Seit zehn Jahren bereichern Goldschmidt und Oberhauser als Duo "Strings2Voices" deutschlandweit die Bühnen. Vor einigen Wochen haben sie den Schlagerwettbewerb eines privaten badischen Fernsehsenders gewonnen, Ende Juli traten sie sogar an drei aufeinanderfolgenden Abenden beim Füssener Jazz-Festival auf.

Gemütlich ist es im Musikzimmer von Jürgen Goldschmidt und Conny Oberhauser oberhalb des Eitorfer Marktplatzes. Der ehemalige Birth-Control- und Ohio-Express-Bassist zupft die ersten Noten eines Songs, den einst Peggy Lee und Elvis Presley berühmt gemacht haben.

"Never know how much I love you, never know how much I care", haucht Conny Oberhauser ins Mikro, bevor sich ihre Jazz-Stimme im weiteren Verlauf des Stückes "Fever" immer weiter entfaltet und fast raumfüllend ist. Perfekt transportiert sie die Leidenschaft des Songs, der nur von Goldschmidts Kontrabassspiel und ihrer Stimme getragen wird.

Dabei fing 2005 alles ganz harmlos mit einem Geburtstagsgeschenk für Goldschmidts Mutter an, die seine musikalischen Ambitionen immer unterstützt hat. "Ich wollte ihr nicht etwas Materielles, sondern etwas Besonderes schenken", sagt Goldschmidt und meint damit den ersten Auftritt mit seiner langjährigen Lebensgefährtin Conny Oberhauser als "Strings2Voices".

Die Gäste der Geburtstagsparty und Goldschmidts Mutter waren begeistert von der Mischung aus Swing-Musik, Mimik und komödiantischen Elementen, die das Paar auf die Bühne brachte. Für Oberhauser und Goldschmidt Grund genug, aus diesem Auftritt ein Comedian-Swing-Konzept zu entwickeln.

Adaptionen von Klassikern

Die Art und Weise, wie das Paar Swing-Klassiker wie "Something Stupid" oder Paradenummern und Gassenhauer der Comedian Harmonists wie "Mein kleiner grüner Kaktus" adaptiert und mit nur zwei Stimmen und einem zugegebenermaßen begnadeten Bass auf die Bühne bringt, ist schon großes Kino.

Die Tatsache aber, dass beide über jede Menge komödiantisches und schauspielerisches Talent verfügen und ihre Beziehung mit allen Höhen und Tiefen sogar als Inspirationsquelle für ihre Bühnenprogramme anzapfen, ist die Sahne für jede Kleinkunstbühne. "Ich spiele dabei immer den Bösewicht, der aber immer wieder eins drüber bekommt", sagt Goldschmidt mit einem Lächeln.

Nach dem ersten Bühnenprogramm "Liebe, Triebe Saitenhiebe" legten "Strings2Voices" mit "Let's Zwist again" nach. Mittlerweile gibt es auch ein reines Swing-Programm ohne die komödiantischen Elemente und ein Weihnachtsprogramm.

Derzeit werkelt das Duo auch noch an einem weiteren Projekt. "'Strings2Voices' ist ja nicht nur auf den Bass plus Stimmen beschränkt. Schließlich spiele ich seit dem Jahr 1965 Gitarre und habe mit dem Bassspielen erst 1970 begonnen", sagt Goldschmidt. So arbeitet das Paar aktuell im heimischen Musikzimmer an einem Programm, bei dem Goldschmidt wieder Gitarre spielt. "Wir präsentieren Pop-Songs der vergangenen 40 Jahre", sagt Goldschmidt und fühlt sich sichtlich wohl, mal wieder zur Gitarre greifen zu können.

Einen Vorgeschmack werden die Eitorfer am Sonntag, 23. August, ab 18 Uhr bekommen, wenn "Strings2Voices" ein kleines Konzert vor der Gaststätte "Böck dich" am Eitorfer Marktplatz geben.

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