Flüchtling warf Kinder aus dem Fenster Prozessauftakt: Angeklagter bricht in Tränen aus

Bonn · Der Prozessauftakt gegen den syrischen Flüchtling, der seine drei Kinder aus dem Fenster einer Flüchtlingsunterkunft in Lohmar geworfen haben soll, hat mit zweistündiger Verspätung begonnen.

Aufgrund einer fehlenden Schöffin verzögert sich der Prozessauftakt gegen einen 36-jährigen syrischen Flüchtling wegen versuchten Mordes an seinen drei Kindern. Dem Angeklagten wird vorgeworfen, seine drei Kinder im Alter von einem, fünf und sieben Jahren am 1.Februar in einer als Flüchtlingsunterkunft dienenden, im 1. Stockwerk gelegenen Wohnung in Lohmar in Tötungsabsicht aus dem Fenster geworfen zu haben.

Das Gericht musste zunächst eine neue Schöffin anfordern, der Prozess begann deshalb erst mit rund zweistündiger Verspätung. Der 36-jährige Angeklagte wurde am Dienstagvormittag in den Gerichtssaal geführt und sorgte dort zunächst für Aufregung. Mit nacktem Oberkörper, das T-Shirt über dem Kopf, zog er die Justizbeamten, die ihn in Handschellen in den Gerichtssaal geführt hatten, durch den Raum und warf sich in der Mitte des Gerichtssaals auf den Boden. Nachdem die Beamten ihn unter Kontrolle hatten, wurde er schnell wieder aus dem Gerichtssaal geführt. Doch auch beim Hinausgehen warf der Syrer sich noch einmal auf den Boden und rief laut nach seinen Kindern.

Gegen 13 Uhr begann dann der Prozess erneut. Während die Anklage gegen den 36-jährigen verlesen wurde, warf dieser seinen Kopf auf die Bank und brach in Tränen aus, als von den Verletzungen der Kinder berichtet wurde. Stellung zu den Vorwürfen nahm er am Dienstag noch nicht. Aber er wolle sich grundsätzlich zu seinen Personalien, seinem Leben und den Vorwürfen gegen ihn äußern, teilte sein Anwalt mit.

Dies soll schon am nächsten Prozesstag am kommenden Dienstag geschehen. Dann wird auch seine Frau und Mutter der Kinder gehört.

Wie berichtet, soll er die beiden jüngeren Kinder laut Anklage nacheinander aus dem Badezimmerfenster und das älteste Kind anschließend aus dem Küchenfenster geworfen haben. Die beiden älteren Kinder sollen dabei schwere Verletzungen, unter anderem Schädelbrüche und weitere Frakturen erlitten haben. (ga)

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