Werksverkauf zu Silvester 2017/18 Tausende Feuerwerksfans stehen bei Weco in Eitorf Schlange

Eitorf · Rund um das Firmengelände des Feuerwerkherstellers Weco herrschte wieder Ausnahmezustand. Tausende standen am Donnerstagmorgen für Feuerwerk an.

Eine Menschenschlange zieht sich in Kurven über das gesamte Gelände des Feuerwerkherstellers Weco in Eitorf. Die Wartenden stehen im Dunkeln, manche haben ein Feuer gemacht, andere wollen sich mit einer Flasche Bier wärmen. Um sie herum liegt reichlich Müll verstreut und beweist, dass die Menschenschlange schon etwas länger auf dem Weco-Gelände steht. Der Hersteller für Knallerlei und Lichterzauber hat am Donnerstagmorgen zum jährlichen Werksverkauf vor Silvester geladen. Überraschungspakete voller Feuerwerkskörper und lose Ware wartet auf die Kunden. Und die sind zu Tausenden und aus ganz Deutschland angereist, teilweise schon am Mittwoch, um sich für den Verkauf anzustellen.

"Ich stehe schon seit 16 Stunden hier", erzählt Milan Alilovic am frühen Donnerstag um 5.30 Uhr. Er ist schon zum zweiten Mal zum Werksverkauf gekommen. Der 20-Jährige steht im vorderen Viertel der Menschenschlange. "Ich komme nicht nur fürs Feuerwerk, sondern für das Event an sich", sagt er.

Etwas weiter hinten warten Jan Jeuck und Oliver Heim mit ihren Freundinnen Alina Haar und Kim-Lea Klar. Sie sind aus Olpe angereist und stehen schon seit Mittwochabend 22 Uhr für die Feuerwerkskörper an. "Wir machen das aus Vorfreude auf Silvester", sagt der 20-jährige Jeuck. Ihre Taktik: sich mit dem Anstehen abwechseln. Zwei warten in der Kälte, zwei wärmen sich im Auto auf. In der letzten Stunde vor dem Beginn des Verkaufs warten sie gemeinsam und geben zu: "Ja, wir frieren, aber wir brennen für Silvester."

Die ersten Kunden seien am Mittwoch schon kurz nach zehn Uhr morgens angereist, berichtet Weco-Pressesprecher Oliver Gerstmeier. "Der Andrang wird jedes Jahr immer größer. Wir sind begeistert, dass wir so einen Zuspruch bekommen und unsere Kunden allen Widrigkeiten wie Kälte oder Regen trotzen." Auch für die Weco-Mitarbeiter ist der Werksverkauf ein Ausnahmetag. 60 bis 70 von ihnen sorgen für den reibungslosen Ablauf. Die Kunden warten auf dem Firmengelände hinter Absperrungen und werden durch Wege geleitet, die mit Bauzäunen markiert sind. Die Feuerwerkfans ganz vorne in der Schlange haben sich am besten ausgerüstet. "Wir haben Planen gegen den Wind mitgenommen, ein Feldbett zum Schlafen, Wärmflaschen, genügend zu Essen und Stühle", zählt der 34-jährige Marcel Mayer auf. Das hat sich ausgezahlt. Er hat die Nacht gut überstanden und nicht gefroren. Dennoch: "Die letzte Stunde war jetzt schon anstrengend und ich freue mich auf mein warmes Zuhause", gibt er zu.

Um sechs Uhr geht es für ihn und die anderen Wartenden dann endlich los. Die Feuerwerkfans werden durch die Absperrung gelassen und gelangen zum Verkaufsstand der Überraschungspakete. Drei Pakete darf ein Kunde höchstens kaufen. Das nutzen auch fast alle aus. Mit größeren Rollwagen voller länglicher Kisten rücken sie zufrieden und müde ab. "Ich bin glücklich, dass ich es geschafft habe, das Warten hat sich gelohnt", sagt der Siegburger Samuel Engbrecht.

Besonders im Trend lägen in diesem Jahr Verbundfeuerwerke wie Batterien, so der Pressesprecher. In dem Bereich habe es die meisten Neuerungen gegeben. Einen großen Teil vom Umsatz macht der Werksverkauf indes nicht aus, den macht Weco hautsächlich durch den Verkauf an den Einzelhandel. "Dennoch ist die Aktion wichtig für uns, weil wir mit dem Endverbraucher in Kontakt kommen." Gegen zwölf Uhr hat jeder Kunde aus der Menschenschlange sein Paket ergattert. Einige Hundert seien aber noch zu haben, berichtet Gerstmeier.

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