Kinder in Lohmar aus dem Fenster gestoßen 35-jähriger Vater gesteht die Tat und nennt Gründe

Lohmar · Für die Ermittler des Fenstersturzes von Lohmar steht fest: Die drei kleinen Kinder wurden aus dem ersten Stock einer Flüchtlingsunterkunft in Lohmar geworfen. Der Vater hat die Tat mittlerweile gestanden.

Weil er seine drei Kinder aus einem Fenster einer Flüchtlingsunterkunft geworfen haben soll, hat die Staatsanwaltschaft in Bonn Haftbefehl gegen den 35-jährigen Vater beantragt. Sie wirft dem Mann versuchten Mord in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung in drei Fällen vor.

Der Vater war nach dem Vorfall am Montagnachmittag wegen dringenden Tatverdachts festgenommen worden. „Es gibt insofern etwas Neues, als dass wir uns nun sehr sicher sind, dass es sich nicht um ein Unfallgeschehen handelt, sondern der Mann seine drei Kinder aus zwei verschiedenen Fenstern geworfen hat“, teilte Oberstaatsanwalt Robin Faßbender dem General-Anzeiger noch am Vormittag auf Anfrage mit.

Mittlerweile hat der Vater eingeräumt, seine drei Kinder aus verschiedenen Fenstern geworfen zu haben, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft. Der Mann habe auch Gründe genannt - diese müssten nun aber überprüft werden, sagte der Sprecher.

Gleichzeitig stellte er klar, dass auch der einjährige Sohn des Mannes betroffen war. Am Montagabend hatte noch Unklarheit darüber geherrscht, ob er neben seinen fünf und acht Jahre alten Geschwistern ebenfalls aus dem ersten Obergeschoss des ehemaligen China-Restaurants an der Hauptstraße gestoßen wurde.

Über den Gesundheitszustand der Kinder könne er keine genauen Angaben machen, „weil die Ärzte sich auf ihre Schweigepflicht berufen“, sagte Faßbender. Es bestehe jedoch inzwischen keine Lebensgefahr mehr bei dem laut ihm fünfjährigen Sohn und der achtjährigen Tochter. Der Einjährige war nach Auskunft der Polizei unverletzt geblieben. Der 35-Jährige werde noch weiter vernommen, sagte Faßbender. Zu Unterstützung der Ermittler würden Dolmetscher eingesetzt.

Der 35-Jährige, der am Montag nach dem Vorfall vorläufig festgenommen worden war, habe bereits Anfang Januar seine Frau angegriffen. Er wurde daraufhin wegen Körperverletzung angezeigt und durfte die gemeinsame Wohnung der Familie zehn Tage lang nicht betreten. Mit Einverständnis seiner Frau zog er allerdings schon wenige Tage später wieder in die Wohnung ein.

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