Experten für Streuobstwiesen 30 neue Obstbaumwarte für die Region

Eitorf · Das Projekt Chance 7 vergibt Zertifikate an die Kursteilnehmer. Ein Jahr lang haben sie gelernt, wie man Obstsorten verwendet, erntet, Bäume richtig schneidet, pflegt oder pflanzt und wie man die Pflanzen gesund hält.

Der Rhein-Sieg-Kreis hat 30 neue Experten für die Pflege von Streuobstwiesen. Am Sonntag bekamen die neuen Obstbaumwarte ein Zertifikat für die erfolgreiche Teilnahme an dem Kurs des Projekts Chance 7 im Kreis. Ein Jahr lang, haben sie gelernt, wie man Obstsorten verwendet, erntet, Bäume richtig schneidet, pflegt oder pflanzt und wie man die Pflanzen gesund hält. Jetzt können sie ihre Kenntnisse im rechts-rheinischen Kreisgebiet und in Bonn einsetzen. „Die neuen Baumwarte sollen Ansprechpartner bei Fragen der Bürger zu Obstbäumen sein“, erklärt Ralf Badtke, Projektreferent von Chance 7 .

Die Arbeit der neuen Experten ist ehrenamtlich. Die Motivationen der Kursteilnehmer seien unterschiedlich sagt Badtke. „Das Interesse für gute Nahrungsmittel aus der Region wächst wieder. Außerdem kann man alte Obstsorten schützen und seine Heimat besser kennenlernen“, zählt er auf. Der Rentner Walter Keuenhof ist einer der neuen Baumwarte. „Meine Großeltern und Eltern hatten viele Obstbäume. Meine Kindheit habe ich zu großen Teilen auf Bäumen verbracht“, erzählt der 65-Jährige. Er selbst habe auch zwei Streuobstwiesen und wolle mit der Ausbildung sein Wissen zu der Arbeit mit seinen Bäumen erweitern.

„Auch meine Enkel sind gerne bei den Obstbäumen. Mit denen kann ich jetzt zusammen die Wiesen pflegen und Obst ernten“, sagt Keuenhof. Er fühlt sich gewappnet für die Arbeit auf seinen Wiesen. Keuenhof wohnt in Stadt Blankenberg und engagiert sich im Heimat- und Verkehrsverein der Stadt. Seine neuen Kenntnisse wolle er vor allem an die Jugend weiter geben. Ralf Pochadt aus Bad Honnef möchte mit seiner Ausbildung zum Obstbaumwart wie Keuenhof die Tradition der Pflege von Streuobstwiesen aufrecht erhalten. Zudem sei die Arbeit auf den Wiesen ein guter Ausgleich zu seinem Alltag, den er wegen seiner Arbeit oft vor dem Computer verbringe, sagt der 57-Jährige. Er freut sich auf seine neuen Aufgaben.“Jetzt geht es eigentlich erst richtig los. Wir können alles praktisch anwenden, was wir bei der Ausbildung gelernt haben“, so Pochadt. Weitere Fortbildungen werde er auf jeden Fall wahrnehmen. Die Ausbildung der Obstbaumwarte habe das Ziel, das Wissen über Streuobstwiesen wieder im Kreis zu verbreiten, erklärt Badtke. Viele Bestände solcher Wiesen seien inzwischen überaltert und schlecht gepflegt. Es mangele meist an fachgerechtem Wissen.

Dieses Wissen können sich die Bürger jetzt nach und nach wieder aneignen. Hierbei hilft eine neue Internetseite der Obstbaumwarte, die ab sofort online ist. Unter www.natürlich-streuobst.de gibt es Informationen, Ansprechpartner und Kurse zu dem Thema. „Besonders erfreulich ist, dass im nächsten Herbst drei neue Kurse starten, die bereits voll sind. Es gibt sogar eine lange Warteliste“, sagt der Projektreferent stolz.

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