Eitorfer Krankenhaus Ärzte gegen Boykott des Hospital

RHEIN-SIEG-KREIS · Das "Ärzte Netz Eitorf" fordert die Bürger auf, das wegen der Schließung der Geburtshilfeabteilung in der Kritik stehende Eitorfer Krankenhaus zu unterstützen und nicht länger zu boykottieren. Das Krankenhaus, das vor kurzem wegen finanzieller Probleme den Träger gewechselt habe, sei auf einem guten Weg, sagte Klaus Rösing vom Vorstand des "Ärzte Netz".

Wie berichtet, protestieren die Bürger jeden Montag vor dem Hospital für den Erhalt der Geburtshilfeabteilung. Laut Rösing werde das von Ärzten ausdrücklich begrüßt. "Die Mehrheit der im Eitorfer 'Ärzte Netz' zusammengeschlossenen Ärzte hat sich gegen die Schließung der Abteilung ausgesprochen und wünscht die baldige Wiedereröffnung", so Rösing.

Das müsse allerdings unter den gegebenen wirtschaftlichen und gesundheitspolitischen Rahmenbedingungen realisierbar sein. Immerhin habe die Geburtshilfeabteilung in der Vergangenheit ein Defizit im "sechstelligen Bereich" verursacht.

"Die Ursachen dafür sind vielfältig und können weder an einzelnen Personen, noch an der Krankenhausleitung festgemacht werden", sagte Rösing. In Zeiten des Ärztemangels könnten überdies qualifizierte Ärzte zur Besetzung von Belegarztstellen nicht einfach so aus dem Ärmel geschüttelt werden.

Die Behandlungsqualität am Eitorfer Krankenhaus habe sich spürbar verbessert, so Rösing. Der Kampf um die Geburtshilfe dürfe aber nicht auf dem Rücken der internistischen und chirurgischen Patienten geführt werden. "Deren wohnortnahe Behandlung ist gefährdet, wenn weiterhin zum Boykott aufgerufen wird", sagte das "Ärzte Netz"-Vorstandsmitglied.

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