Berufskolleg in Hennef Wettbewerb der Zuckerkunst: Melanie Ismar sichert sich ersten Platz

HENNEF · Filigrane Figuren von Fischen und Vögeln zieren den kahlen Flur der Berufsschule. Sie glänzen, als seien sie aus Porzellan, doch es sind Zuckerkunstwerke, die neun angehende Konditorinnen des Carl-Reuther-Berufskollegs in Hennef und des Berufskollegs in Köln-Ehrenfeld geschaffen haben.

 Neun angehende Konditorinnen schufen Kunstwerke aus Zucker. Eine Expertenjury kürte die Gewinnerin.

Neun angehende Konditorinnen schufen Kunstwerke aus Zucker. Eine Expertenjury kürte die Gewinnerin.

Foto: Holger Arndt

Die Auszubildenden stellten sich im Zuckerkunstwettbewerb der Jury, bestehend aus Landrat Sebastian Schuster, den Leitern der Berufsschulen, Günter Au (Hennef) und Johannes Segerath, Heiner Krautscheid, dem Lehrer der Zuckerkunstkurse, sowie den zwei Vertretern der Konditoreninnung, Dirk Neuenhöfer und Rudi Schöner.

"Die Zuckerkunst ist das Schwierigste, was das Konditorhandwerk zu bieten hat", sagt Krautscheid. "Es ist eine heiße Sache. Wenn man den Zucker formt, kommt es schnell zu Verbrennungen an den Fingern." Der Fachlehrer am Berufskolleg Hennef veranstaltet die freiwilligen Zusatzkurse bereits seit 13 Jahren und war mit der Zuckerkunst auch schon in Sendungen des ZDF und der ARD zu Gast.

Aus den neun Kursen wählten die Schüler selbst die jeweils besten Vertreter, die dann beim Wettbewerb gegeneinander antraten. Von 8 bis 18 Uhr hatten diese Zeit, ihre Kunstwerke zu fertigen.

"Es dauert, bis der Zucker so weit ist, dass man ihn formen kann", erzählt Priyanka Balamohan, Auszubildende in der Bäckerei Mülder in Köln. Das Formen der Figuren ist dann reine Handarbeit. "Bei mir waren der Krebs und der Pfau besonders schwierig. Die sind sehr zerbrechlich", berichtet die 19-Jährige, die im vergangenen Jahr ihr Abitur in Köln gemacht hat und danach mit einer Konditorenlehre in die Fußstapfen ihres Vaters trat.

Die Juroren betonten, dass das "Zuckerkunst-Zertifikat" eine wichtige Zusatzqualifikation für spätere Bewerbungen sei. Alle Beiträge hätten begeistert, doch wie Landrat Schuster sagte: "Es kann nur eine Siegerin geben."

Mit dem ersten Platz prämiert wurde Melanie Ismar, die ihre Ausbildung im Café Hünten in Bonn absolviert. Sie zauberte einen Seerosenteich mit zwei anmutigen Schwänen, der bei allen Gästen Aufsehen erregte. Da Ismar Schülerin in Hennef ist, blieb der Wanderpokal des Wettbewerbs auch dieses Jahr am Carl-Reuther-Kolleg.

Priyanka Balamohan, die ihre Wurzeln in Sri Lanka hat, erreichte knapp dahinter mit ihrer fantasievollen Darstellung einer asiatischen Teichlandschaft den zweiten Platz. Das drittprämierte Kunstwerk von Judith Scharrenbach, Auszubildende bei Dehly & de Sander in Bonn, zeigte eine detailreiche Unterwasserlandschaft.

Landrat Schuster berichtete in seiner Rede von seinem ersten Fall als Anwalt mit der Streitfrage "Ist Karies im Konditorhandwerk eine Berufskrankheit?". Alle Gäste waren sich jedoch einig, dass diese neun Kunstwerke keine Bedrohung für die Zähne darstellen. Sie sind viel zu schade, um gegessen zu werden, und dank des speziellen Isomalt-Zuckers, der verwendet wurde, sollen sie noch lange halten.

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