Einkaufen auf dem Wochenmarkt Wenn der Einkauf in Hennef zum Erlebnis wird

Hennef · Seit mehr als 30 Jahren können die Hennefer in der City auf dem Wochenmarkt Ost, Gemüse, Blumen, Lebensmittel und Textilien kaufen. Marktgilde zeigt sich zufrieden mit der Entwicklung.

 Gute Laune auf dem Wochenmarkt: Florist Peter Schmitz und Stammkundin Irma Over.

Gute Laune auf dem Wochenmarkt: Florist Peter Schmitz und Stammkundin Irma Over.

Foto: Ingo Eisner

Doris Scheffler kann sich die Stadt Hennef ohne den Wochenmarkt gar nicht vorstellen. Seit die Marktbeschicker 1986 erstmalig ihre Stände auf dem Marktplatz aufgebaut hatten, ist die Bödingerin Kundin. „Ich komme jeden Donnerstag. Ich finde den Markt richtig gut und halte ihn für Hennef auch für sehr wichtig“, sagt Scheffler. Neben Obst, Gemüse und Fisch kauft sie auch gerne Damenoberbekleidung ein. Da führt sie der Weg automatisch zum Stand von Bernd Schreiner, der seit 31 Jahren seine Textilien für die Damen ab 50 anbietet. Schreiner gehört nicht nur zu den insgesamt 25 Marktbeschickern, die dienstags, donnerstags und samstags jeweils von 8 bis 14 Uhr die Wünsche ihrer Kunden erfüllen. Der 60-Jährige ist auch beim Hennefer Wochenmarkt der einzige noch verbliebene Marktbeschicker, der schon bei der Eröffnung 1986 seine Waren feil geboten hat.

„Das gute Verhältnis zu den Kunden ist enorm wichtig“, sagt Schreiner. Seine Zielgruppe sind ältere Frauen, 95 Prozent der Damen seien Stammkundinnen. In Zeiten des Internetshoppings und von Damenbekleidungsgeschäften, die sich mehr auf jüngere Kundschaft konzentrieren, schließt Schreiner mit seinem Angebot eine Lücke. „Viele der Damen ab 50 kaufen nicht per Internet ein. Zudem ist die persönliche Ansprache sehr wichtig. Da wird beim Einkauf auch immer mal gern ein Schwätzchen gehalten“, sagt Schreiner. „Man muss den Kundinnen auch zuhören können.“ Zudem achtet Schreiner bei der von ihm angebotenen Ware auf Qualität. „Die Textilien sind alle in Deutschland hergestellt“, sagt er. Der in Troisdorf-Bergheim lebende Marktbeschicker baut seinen Stand natürlich auch auf anderen Märkten, etwa in Niederkassel, Troisdorf-Sieglar und Eitorf auf. In Hennef fühlt er sich aber sehr wohl. „Das Miteinander unter den Marktbeschickern ist toll.“

Das bestätigt mit Blumenhändler Hans-Peter Schmitz ein weiteres Urgestein des Hennefer Wochenmarktes, der seit 28 Jahren Tulpen, Freilandrosen und Pflanzen für den Balkon verkauft. „Man hilft sich gegenseitig“, sagt Schmitz, für den der Samstag nach eigenem Bekunden der beste Verkaufstag ist. „Am Samstag werden einfach mehr Blumen verkauft“, so der Florist, der neben seinem Marktstand, den er auch regelmäßig in Eitorf aufbaut, noch das Blumenfachgeschäft „fiore rosso“ mit zwei Filialen in Hennef und Eitorf betreibt.

Kritik erwünscht

Für die Tatsache, dass er Qualität verkauft, sprechen seine Stammkunden, auf die er zählen kann. Dennoch wünscht sich Schmitz, dass die Kunden ruhig sagen sollen, wenn sie mit etwas nicht zufrieden sind. „Ich muss ja wissen, wenn etwas nicht in Ordnung ist. Nur so kann man besser werden“, sagt Schmitz. Während er so spricht, kommt gerade Stammkundin Irma Over vorbei und lobt den Blumenhändler in den höchsten Tönen. „Ich kaufe nur bei ihm Blumen. Er ist zudem ein sehr liebenswürdiger Mensch“, sagt Over.

Der Hennefer Wochenmarkt besticht besonders durch die Vielfalt der Angebote. So gibt es laut Friedrich Holzhauer Niederlassungsleiter der Marktgilde, die deutschlandweit neben Hennef noch 124 weitere Wochenmärkte betreibt, in Hennef einen Mix aus einem „Grünem Markt und einem erweiterten Markt“. Zum Grünen Markt gehören neben Blumen vor allem Lebensmittel wie Obst, Gemüse, Fisch und Backwaren, wobei besonders auf regionale Produkte, aber auch Bio-Waren Wert gelegt wird.

So erfreut sich bereits am frühen Morgen der Stand von Eifelbäcker Helmut Hahn großer Beliebtheit und auch einen Imbissstand zur Stärkung nach dem Einkauf gibt es. Zum erweiterten Markt gehören laut Holzhauer Kurz- und Haushaltswaren sowie Textilien. „Wir versuchen immer, das Angebot attraktiver zu machen“, sagt Holzhauer. Mit der Entwicklung des Hennefer Wochenmarktes sei er, trotz der Konkurrenz durch Discounter, die mittlerweile ebenfalls auf regionale Produkte setzen, sehr zufrieden. Holzhauer: „Auf einem Wochenmarkt ist das Einkaufen nach wie vor ein Erlebnis.“

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